Urlaub in Deutschland: Großstädte und ihre Kultgetränke

Kultgetränke_Großstädte

Zurzeit ist es schwierig, Urlaub im Ausland zu planen. Warum also kein Städtetrip durch Deutschlands Metropolen wagen? Immerhin gehört Deutschland zu den Ländern mit den meisten Großstädten in Europa. Die typischen Sehenswürdigkeiten lassen wir aus diesem Beitrag aus, schließlich finden Sie dazu mehr als genug im Internet und in jedem Reisebüro. Wir konzentrieren uns ganz auf die genussvollen Momente im Urlaub und werfen einen genauen Blick auf die Getränke, die die Stadt ausmachen. Schließlich sind legendäre Drinks wie die Berliner Luft oder Helbing Kümmel ware Kulturgüter in ihrer Heimat. 

Auch wenn einige Städte berühmt für ihr Bier sind, besonders natürlich die in Bayern, lassen wir das Hopfengetränk heute aus. Unser Angebot an Bier beschränkt sich auf die lokalen Sorten von Mücke, deshalb würde sich ein ausschweifender Beitrag über Bier nicht lohnen. Außerdem konzentrieren wir uns nicht auf Regionen, sondern einzelne Städte, wie Sie der Artikelüberschrift entnehmen können. Heute geht es bei uns also um die vier größten Städte Deutschlands: Berlin, Hamburg, München und Köln. Gleichzeitig machen wir so eine Rundreise durch das Land. Weil Deutschland nicht gerade klein ist, haben Sie es diesmal mit einem etwas ausführlicheren Text zu tun.



Urlaub in Deutschland: Berlin 

Berliner Luft – aus Russland nach Berlin

Was fällt Ihnen bei Berliner Spirituosen als erstes ein? Viele werden nun vermutlich mit „Berliner Luft!“ antworten. Benannt ist der „Pfeffi“ übrigens nach einem Lied von Paul Lincke. Weil sich hinter dem Kultdrink aus der Hauptstadt eine interessante Geschichte verbirgt, möchten wir darauf kurz genauer eingehen. Produziert wird der „Pfeffi“ im Hellersdorfer Ortsteil Kaulsdorf. Dort steht die Gutshofanlage von Schilkin, zu der auch die Marke „Berliner Luft“ gehört. Auch die Wodka-Hausmarke entsteht hier, allerdings ist diese nur noch das zweitwichtigste Produkt des Unternehmens. Zwei Drittel des Umsatzes macht inzwischen der „Pfeffi“ aus. Einen winzigen Prozentsatz machen dazu noch diverse Obst- und Kräuterliköre und ein Weinbrandverschnitt aus. 

Ungefähr seit 2011 boomt der klare Pfefferminzlikör, gerade bei jungen Partygängern. Das Unternehmen schätzt seine junge Kundensparte ganz besonders, denn die rettete Schilkin vor Jahren vor der drohenden Insolvenz. Aber der Reihe nach. Die Geschichte beginnt mit Firmengründer Apollon Fjodorowitsch Schilkin in Russland, wo er noch den letzten Zarenhof mit Wodka versorgte. Als die Bolschewiken seine Firma in St. Petersburg enteignen wollen und die Oktoberrevolution zur Flucht zwang, kam er mit seiner Frau nach Berlin. 

Schwere Zeiten für Schilkin 

In seiner Abneigung gegen die Bolschewiken lag der Grund für seine Sympathien für Hitler. Als Anhänger des Diktators trat er der Freimaurerloge bei und erreichte so, dass er 1932 eine Gewerbegenehmigung zur Spirituosenherstellung in seinen Händen hielt. Den Gutshof in Berlin-Kaulsdorf, der heute noch steht, kaufte er von seinem letzten Geld. Der Traum vom wohlhabenden Leben in Deutschland ging dennoch nicht auf. So schmolzen die Gewinne und das Vermögen dahin. Nach dem Krieg stand die Firma offiziell unter sowjetischer Verwaltung. Die volle Enteignung erteile die Familie erst spät: Erst 1972 wurde der Gutshof zum volkseigenen Betrieb der DDR. Apollon Fjodorowitsch Schilkins Sohn Sergej hilft der Familie aus der schweren Zeit, verwandelt den Gutshof zum siegreichen Unternehmen. 

Doch auch dieser Erfolg ist nicht von Dauer. Die Firma Schilkin hoffte in den 90er Jahren auf gute Umsätze durch den Verkauf von hochwertigem Wodka in Russland, denn minderwertige Produkte bestimmten damals den Markt. Russland hielt von der Konkurrenz aus Berlin allerdings wenig und untersagte Schilkin 1994 kurzerhand die Herstellung von Spirituosen mit mehr als 18 Vol. %. Dazu brachte die Eigenmarke in den Supermarktregalen zu wenig Gewinn, während die Rohstoffe gleichzeitig teurer wurden. 

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Clubkultur rettet Schilkin

Das Unternehmen näherte sich immer mehr der Insolvenz, bis das Partyvolk in den frühen 2010er Jahren die „Berliner Luft“ für sich entdeckt. Dabei gab es das Produkt schon seit einem halben Jahrhundert: In den 50er Jahren meldete Schilkin Patent auf den Namen „Berliner Luft“ für den Pfefferminzlikör an. Die Umsätze stiegen durch das junge Publikum so rasant, dass das Unternehmen sich erholte. Nun ist auch verständlich, warum Schilkin sich seinen jungen Kunden besonders verbunden fühlt und die Produkte an die Clubgänger anpasst. Dazu greift das Spirituosenunternehmen immer wieder neue Trends auf und produziert alle Sorten „Berliner Luft“ gluten- und laktosefrei und vegan. Letzteres trifft sogar auf den Leim für die Etiketten zu. 

Dank der jungen Partyfans laufen heute rund 10.000 Flaschen pro Stunde übers Fabrikband. Pro Jahr verkauft das Unternehmen etwa 5,5 Millionen Flaschen in Deutschland. Schilkin ist ein glänzendes Beispiel dafür, wie Kunden Einfluss auf die Produktlinie eines Unternehmens nehmen. Was heute die „Berliner Luft“ ist, war früher der Goldbrand von Schilkin. Der Weinbrandverschnitt erfreute sich gerade in den alteingesessenen Eckkneipen großer Beliebtheit, besonders als „Futschi“, einem Mixgetränk aus Cola und Goldbrand. Weil genau diese Kneipen aber verschwinden, ist auch die Zielgruppe für den „Futschi“… nun ja, futsch. Stattdessen erweitert sich die Produktpalette der „Berliner Luft“-Reihe immer weiter und bietet inzwischen neben der klassischen Sorte auch ausgefallene wie „Donut“, „Popcorn“ und „Hanf & Waldmeister“ an. 

Berliner Luft Lindenblüte 

Berliner Luft LindenblüteInspirieren lassen hat sich der Hersteller bei der neuen Kreation von Berlins beliebtester Prachtstraße Unter den Linden. Die Straße, die zwischen dem Forum Fridericianum und dem Pariser Platz verläuft, wurde bereits im 17. Jahrhundert mit Linden bepflanzt und zählt seitdem zu einer der bekanntesten Straßen und Sehenswürdigkeiten Berlins. Das feine Lindenblütenaroma in Berliner Luft Lindenblüte wurde genauestens mit den pfeffrigen Aromen abgestimmt. Dadurch verbindet sich eine herrliche Frische mit blumigen Aromen. Die pfeffrige Würze und die Leichtigkeit der Lindenblüten spiegeln den Kontrast der Straße wider, die durch die schönen Lindenbäume den Trubel ihrer vielen Besucher ausgleicht. Durch diese innovativen Ideen hat sich der Pfefferminzlikör mit der Zeit vom Altherren-Likör zum neuen Trendgetränk entwickelt.

Berliner Luft Chilleoké 

Berliner Luft ChilleokéBerliner Luft Chilleoké ist etwas für die gewagten Spirituosengenießer unter ihnen. Sein extravagantes Profil entsteht nämlich durch die ungewöhnliche Kombination aus drei äußerst geschmackvollen und intensiven Komponenten: Chili, Schoko und Kirsche. Trotz der Intensität der Hauptzutaten handelt es sich bei der Berliner Luft Chilleoké um einen klaren Likör. Er zeichnet sich durch einen intensiven Pfefferminzduft aus, der für das Berliner Kultgetränk absolut typisch ist. Nicht umsonst nennt man ihn auch „Pfeffi“. Eine scharfe Chilinote, fruchtige Kirschen und süße Schokolade ergänzen das minzige Bouquet. Geschmacklich überzeugt die neue Kreation durch eine Mischung aus süßen, fruchtigen, scharfen und frischen Aromen. Die Aromenvielfalt des Bouquets findet sich auch auf der Zunge wieder. Genießen Sie Berliner Luft Chilleoké am besten eiskalt, pur oder als Longdrink.  

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Kultgetränk: Mampe

Auch wenn wir bei der „Berliner Luft“ schon sehr ausführlich geworden sind, möchten wir nun auf ein absolutes Kultgetränk aus Berlin zu sprechen kommen: Mampe Halb & Halb. Keine Angst, dieses Mal halten wir uns etwas kürzer. Carl Mampe gründete die Marke 1831. Damit ist Mampe die älteste Spirituosenmarke Berlins. Zunächst ging es Mampe aber nicht um ein leckeres Getränk, sondern um eine Medizin gegen die damals grassierende Cholera. So erfand der geheime Sanitätsrat Carl Mampe in seiner Apotheke im pommerischen Stargard „Dr. Mampes Bittere Tropfen“ – damals noch in der charakteristischen Würfelflasche. Wie gut die Tropfen gegen die Krankheit halfen können wir Ihnen leider nicht sagen. 

Viel wichtiger ist auch, dass Mampe 1917 sein erstes von 20 Likörprobierlokalen mitten in Berlin eröffnete: am Ku’damm 15. „Mampes Gute Stube“ war bis zu seiner Schließung 1984 eine echte Institution in Sachen Berliner Spirituosengenuss. Die einen oder andern unten Ihnen kennen vielleicht noch die ikonische überdachte und beheizte Ku’Damm-Terrasse. Zum Kultstatus trägt sicherlich auch das Markenzeichen von Mampe bei, der kleine Elefant, der an jedem Flaschenhals befestigt ist. Seit den 1920er Jahren sponserte Mampe fast sechs Jahrzehnte lang zwei Berliner Zooelefanten, Carl und Mampe

Ein weiterer Meilenstein war der „Bottled Cocktail“ von Mampe, der 1955 die Lüfte eroberte. Eine berühmte deutsche Fluggesellschaft, die in Berlin gegründet wurde und heute ihren Sitz in Köln hat, entdeckte den Drink. Über 50 Jahre servierte jede Airline und jede Bar, die etwas auf sich hielt einen „Bottled Cocktail“ von Mampe. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging es dem Unternehmen wirtschaftlich allerdings immer schlechter. Trotzdem produziert die Marke von ihren Zuhause auf dem Kreuzberger Bergmannkiez auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei noch immer das Berliner Kultgetränk. Zum Sortiment gehört außerdem noch eine Auswahl an Gin, Wodka und Kräuter- sowie Wodkaliköre

Mampe Halb & Halb 

Mampe Halb & HalbMampe Halb & Halb ist ein feiner Bitterlikör mit langer Tradition. Die Herstellung aus Kräutern und Bitterorangen verleiht ihm ein zur Hälfte süßes und zur Hälfte herbes Aroma, daher der Name. Alle Mampe-Produkte entstehen in liebevoller Handarbeit und nur unter Verwendung natürlicher Zutaten. Die Manufakturprodukte entstehen ausschließlich in der hauseigenen Destillerie in Berlin. Klassischerweise wird der Amaro als Digestif nach einem üppigen Mahl genossen. Dazu geben Sie den eisgekühlten Feinbitterlikör einfach in ein Glas mit Eiswürfeln und dekorieren den Bitter mit einer Orangenzeste. Mampe Halb & Halb kann aber noch mehr. Der Hersteller empfiehlt beispielsweise einen Berlin Mule. Dazu geben Sie eine Handvoll Eiswürfel in ein Glas. Geben Sie 15cl Ginger Beer dazu. Wer es lieber dezenter mag, kann auch Ginger Ale verwenden. Das Glas gießen Sie dann mit 5cl Mampe Halb & Halb auf. Zum Schluss drücken Sie eine Limettenspalte ein und lassen Sie in das Glas fallen. 

Der passende Trinkspruch aus dem Volksmund zu Mampe lautet übrigens folgendermaßen:

Sind’s die Augen, geh’ zu Mampe,
gieß’ Dir einen auf die Lampe,
kannste allet doppelt sehn,
brauchste nich zu Ruhnke* gehn.

*Der Berliner Optiker Ruhnke benutzte den Werbespruch „Sind’s die Augen, geh’ zu Ruhnke“

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Urlaub in Deutschland: München

The Duke: Daniel, Max und Carl

Gerade weil die bayrische Hauptstadt besonders für ihre traditionsreichen Biermarken bekannt ist, wollen wir Ihnen das genaue Gegenteil vorstellen: eine junge Ginmarke. Duke of Munich Gin entstand buchstäblich aus einer Schnapsidee heraus: Als die Firmengründer Daniel Schönecker und Maximilian Schauerte eines Abend wieder einmal ihren Lieblingsdrink genossen, einen Gin Tonic, fassten sie den Entschluss, sich endlich den Traum von der ihrer eigenen Brennerei im Herzen Münchens zu erfüllen. Damals war Gin noch nicht so beliebt wie heute.. 

Trotzdem werkelten Daniel und Max ein ganzes Jahr an der perfekten Rezeptur und arbeiteten mit einem extra dafür angefertigten Kupferkessel, den sie „Carl“ tauften. Ob die Münchner wohl heimliche Berlin-Fans sind? Wer weiß. Jedenfalls kam The Duke Munich Dry Gin im Herbst 2008 auf den Markt. Der Name ist eine Hommage an Heinrich den Löwen, der die Stadtgründung Münchens 1158 möglich machte. Inzwischen gehören mehrere Sorten Gin und Wodka zum Sortiments des Unternehmens aus der bayrischen Hauptstadt. 

Eine Besonderheit ist auch die Biozertifizierung von The Duke. Die Kräuter und Gewürze für den Munich Dry Gin stammen aus biologischem Anbau, wobei mit Hopfen und Malz zwei urbayerische Zutaten Eingang finden. The Duke setzt auf eine klassische und schonende Herstellung von Hand und greift damit den handcrafted Trend auf. Außerdem sind alle Spirituosen vegan. Die Produktion hängt längst nicht mehr nur an „Carl“, sondern findet auch in einer neuen weitaus größeren Destille statt. Außerdem befindet sich die Brennerei nicht mehr in Maxvorstadt, sondern in Aschheim. In der dortigen „Gläsernen Destillerie“ können Besuchende Gin verkosten und sich die Gerätschaften bei einer Führung vom Nahen ansehen.

Wanderlust Munich Dry Gin 

Wanderlust Munich Dry GinAls Inspiration für die Gin-Kreation mit dem schönen Namen diente die bayrische Flora, die den Wanderweg um die Aschheimer Brennerei säumte. Auch geschmacklich kann The Duke Wanderlust Munich Dry Gin überzeugen: Neben klassischen Botanicals wie Wacholder, Koriander oder Pomeranze kommen auch ausgefallenere Vertreter wie Edelweiß, blaue Kornblume, Klatschmohn, Arnikablüte und Rose zum Einsatz. Himbeeren runden das Geschmacksprofil fruchtig ab. Das Bouquet besticht mit floralen und fruchtigen Aromen, die auch am Gaumen anklingen. Hier präsentiert sich der Gin jedoch um einiges komplexer. Nach anfänglichen zarten Noten von Rosenblüten, Edelweiß und Klatschmohn tritt schnell die kräftige Süße der Himbeere zutage. Dazu gesellen sich schließlich elegante Aromen von Kakaobohne sowie Hopfen und Malz, die Struktur verleihen und den lang anhaltenden Abgang prägen. Vollmundiger Geschmack gepaart mit bayerischem Heimatgefühl machen den The Duke Wanderlust zu einem facettenreichen Genuss. 

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Rough Munich Dry Gin 

The Duke Rough Munich Dry GinMit dem Rough bringt die Brennerei The Duke Munich Dry Gin aus Bayern einen traditionellen, kräftigen Gin auf den Markt. Der Name Rough, zu Deutsch rau oder schwer, unterstreicht den Charakter der Spirituose. Für ihre Produkte verwendet die Brennerei ausschließlich Gewürze und Kräuter von feinster Bio-Qualität. Der Rough Gin verströmt eine kräftige Wacholdernote, zu der sich ein Hauch von Koriander gesellt. Am Gaumen dominiert ebenfalls das Wacholderaroma, das vom Koriander untermalt wird. Orangenzesten verleihen dem Bouquet eine angenehme Zitrusnote, Hopfen und Malz runden den Geschmack gekonnt ab. Beim Rough Gin hat sich The Duke an den Wacholderursprung des Gins erinnert. Zum Wacholder gesellen sich nur vier weitere Botanicals, die den Geschmack perfekt abrunden. Mit Hopfen und Malz unterstreicht die Brennerei ihre bayerischen Wurzeln. 

Urlaub in Deutschland: Hamburg 

Helbing Kümmel

Allgemeines

Der Kümmelschnaps basiert auf Samen des Wiesenkümmels (Carum carvi) sowie Getreidealkohol. Jährlich produziert das Unternehmen Helbing jährlich rund eine Million Flaschen der liebevoll gepflegten regionalen Marke. Unter deutschen Kümmelschnäpsen ist Helbing damit absoluter Marktführer: Die Marke macht ganze 66 Prozent Marktanteil in diesem Segment aus. Regional darf der Schnaps aus der grünen Flasche bei keinem Matjes- und Grünkohl-Festival fehlen; auch aus den meisten Kneipen und Küchen ist er kaum wegzudenken. Auch im Ausland steigt seine Beliebtheit. Seine Fans reichen von Japan bis in die USA. Tatsächlich wird außer Helbing kein anderer Kümmelschnaps in die USA exportiert. Besonders deutsche Auswanderer und deutsche Communities lieben das Hamburger Kultgetränk. 

Geschichte

Die Geschichte von Helbing Kümmel beginnt nicht in Hamburg, sondern in Thüringen mit der Schnapsbrenner- und Brauerfamilie Helbing. Mit dem Auftrag, einen „typisch norddeutschen Schnaps“ zu brauen, zog Samuel Ernst Helbing zunächst nach Dresden. Schnell erkannte er, das Potential von Kümmel. Der Vorteil: Kümmel von der Norddeutschen Küste ist besonders hochwertig, weil das seefeuchte Klima optimale Bedingungen liefert. Eine bessere Grundlage für einen norddeutschen Schnaps hätte er also nicht wählen können. Weil er 1778 das Erbgrundrecht auf die Brennerei und Brauerei des Gut Wandsbek (heute in Hamburg) erhielt, zog es ihn an die Hafenstadt. Sein Sohn Johann Peter Hinrich kaufte ihm die Brauerei 1801 ab. Der Brennmeister übernahm aber nicht die väterlichen Geschäfte, sondern gründete die nach ihm benannte Marke 1836. Arbeiteten anfangs gerade einmal fünf Beschäftigte in der Firma, entwickelte sich die Marke mit Helbings Sohn Christoph Heinrich zum großen Erfolg. 

Bei der Pariser Weltausstellung 1989 wurde das Unternehmen mit den 14 Dampfmaschinen als das größte Spirituosenunternehmen des Deutschen Kaiserreichs gefeiert. Um 1900 zählte die Helbingsche Dampf-Kornbrennerei und Presshefe-Fabriken AG rund 400 Mitarbeitende; auch die Zweigstellen in Liverpool, London und Paris florierten. In den 20er Jahren war der Firmenname weit über die Hamburger Stadtgrenzen hinaus bekannt: Die Heinrich Helbing GmbH wurde Tochtergesellschaft der Norddeutschen Hefeindustrie AG, aus der wiederum die „Deutsche Hefewerke GmbH“ hervorgingen – einer der größten Hefehersteller des europäischen Kontinents. Weil ein größter Teil des Hamburgischen Erfolgs auf dem internationalen Markt auf die Hefewerke und die Spirituosenmarke Helbing zurückgeht, tragen in Hamburg mehrere Plätze, Gebäude, Straßen und eine Schule den Namen Helbing. Tradition und Familie sind Werte, die auch durch die Übernahme durch die Familie Matthiesen 1974 nicht verloren gingen. Am alten Rezept von Johann Peter Hinrich Helbing hat sich auch nach 180 Jahren nicht geändert. 

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Der richtige Genuss

Wenn Sie in Hamburg zu Besuch sind, sollten Sie unbedingt wissen, wie man einen Helbing Kümmel richtig trinkt. Da wo man Plattdeutsch spricht, hat sich nämlich besonders der „Lütt un Lütt“ etabliert. Dieses norddeutsche Getränk vereint Kümmel – beziehungsweise Köm, ein Aquavit aus Norddeutschland, – mit Bier. Welche Geschichte sich dahinter verbirgt und welche Zubereitungsarten dahinter stecken, konnten Sie bereits in unserem Beitrag Urige und Regionale Klassiker – Lütt un Lütt nachlesen. Daneben gibt es aber noch viele weitere Möglichkeiten, Helbing Kümmel zu genießen. 

Zum Beispiel können Sie klassische Cocktails und Longdrinks einen pfiffigen Kick verpassen. Keine Lust mehr auf Gin Tonic? Kombinieren Sie doch einmal 4cl Helbing Kümmel in einem Glas mit Eiswürfeln mit Tonic Water. Eine Zitronenzeste und ein kleiner Zweig Basilikum runden Ihr Getränk ab. Moscow Mule wird Ihnen zu langweilig? Ersetzen Sie auch hier den Gin durch Helbing Kümmel und geben Sie auf 4cl Kümmel 1,5cl Limettensaft. Geben Sie Eiswürfel dazu und gießen Sie das Glas mit eisgekühltem Ginger Beer auf. 

Saint James RohrsirupDer Hersteller empfiehlt zudem einen Helbing Basil Smash. Dieser Drink ist ein klein wenig aufwändiger als die beiden vorherigen, dafür aber auch ein etwas ausgefallenerer Genuss. Als erstes Zupfen Sie eine Handvoll Basilikumblätter von ihren Balkonkräutern. Ein paar Stiele dürfen ruhig dran bleiben. Dann pressen Sie eine halbe Zitrone aus und geben den Saft zusammen mit dem Basilikum und 1,5 cl Zuckersirup in einen Shaker. Die Mischung verarbeiten Sie mit einem Stößel. Darauf gießen Sie dann 4cl Helbing und ordentlich Eiswürfel. Schütteln Sie alles kräftig durch und seihen Sie den Drink in ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas. Wenn Sie noch Basilikum übrig haben, können Sie damit Ihren Helbing Basil Smash dekorieren. 

Helbing Margaretes feiner Doppel-Wacholder 

Helbing Margaretes feiner Doppel-WacholderPuristen können es auch mit Margaretes feiner Doppel-Wacholder versuchen. Das ist eine limitierte Sonderedition der Hamburger Brennerei. Diese wurde zu Ehren der ehemaligen Geschäftsführerin Sophie Margarete Helbing kreiert. Margarete übernahm nach dem Tod ihres Mannes das Familienunternehmen und führte es im 19. Jahrhundert erfolgreich weiter. Dabei setzte sie ein starkes Zeichen in einer von Männern dominierten Zeit und ermöglichte so das Fortbestehen der Brennerei Helbing. Als Inspiration diente ein altes Familienrezept. Der klare Margarete Wacholder verströmt einen intensiven Wacholderduft, der sich mit einem Hauch von Vanille und Holz vereint. Auch am Gaumen entfaltet sich eine dominante Wacholdernote. Vanille, Zitrusfrüchte und Karamell runden den Geschmack ab. Der Abgang ist intensiv und langanhaltend.  Helbing Magaretes feiner Doppel-Wacholder ist ein toller Mixpartner für trockenes Tonic Water und kann auch mit ausgewählten Aromaölen verfeinert werden.

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Urlaub in Deutschland: Köln

Gin aus Köln-Ehrenfeld 

In mühevoller Handarbeit entsteht im Kölner Stadtteil Ehrenfeld der Gin de Cologne. Mit diesem Standort hat das Unternehmen einen echten Treffer gelandet. Der Bezirk ist einer der zentral gelegensten der rheinischen Metropole. Der hippe Stadtteil zieht besonders (gut situierte) Studierende an – auch aufgrund der ebenfalls hippen Bar-Szene. Dabei können sich viele die Miete im teuren Stadtteil nicht leisten. Das war nicht immer so. Vor einigen Jahrzehnten war Ehrenfeld von Arbeitslosigkeit, Kriminalität und optischer Verwahrlosung geprägt. Statt schicken Bars gab es vor allem Billigläden und zwielichtige Kneipen. 

Entsprechend niedrig waren die Mieten, was in den 90er Jahren sowohl Gewerbe, als auch Studierende und Kunstschaffende anlockte. Diese belebten die brachliegenden Industriebauten durch Ausstellungsräume und Bühnen. Auch Clubs und Konzerträume wie „Ruine“, „Underground“, „Live Music Hall“, „Loft“ und „Herbrands“ entstanden in dieser Zeit. Auch Szenekneipen und niveauvolle Restaurants siedelten sich vermehrt an. Die zunehmende Gentrifizierung des Stadtteils wertete den Bezirk einerseits stark auf und verdrängte andererseits die alten Bewohner. Heute lebt Ehrenfeld von der bunten Vielfalt durch migrantische Läden und der lebendigen Kulturszene, zu der auch eine ausgeprägte Gin-Kultur gehört.

Everybody´s Darling

Der perfekte Standort also für Gin de Cologne. Das Unternehmen bezeichnet sein Produkt als „Everybody´s Darling“, weil sich auch Nichtliebhaber von Gin damit überzeugen lassen. Das liegt daran, dass die Sorten des Kölner Herstellers einen weniger starken Alkoholgeschmack aufweisen und auch die für Gin eigentlich typische bittere Note sich mehr zurückhält. Kopf der rheinischen Firma ist Marketing-Experte Abbass Khatami. Seine Expertise bringt er aus seiner 10-jährigen Erfahrung mit großen Marken wie Gaffel Kölsch und Aperol mit. Er will nicht nur die Kölner für sich gewinnen, sondern Gin-Fans aus aller Welt in die Metropole locken. Gin de Cologne versteht sich als Botschafter der Stadt Köln, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage. Ein ambitionierter Plan, aber wie man in Kölle so schön sagt: Et hätt noch emmer joot jejange.

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Gin de Cologne 

Gin de CologneDer Gin de Cologne ist das Aushängeschild des Kölner Spirituosenherstellers. Den Gin de Cologne machen über 12 Botanicals zu einer optimalen Wahl für Einsteiger. Zitronen, Orangen und Limetten, Lavendel und natürlich Wacholder geben dem Gin seine spezielle Tiefe. Insgesamt lässt sich dieser Dry Gin als fruchtig, spritzig und sommerlich charakterisieren. Aus dem Glas verströmt er ein frisches Bouquet mit Noten von Zitrus und Wacholder. Auch sanfte florale Aromen kommen durch Hibiskusblüten gut zum Ausdruck. Insgesamt kommt der Kölner Gin eher dezent daher und glänzt vor allem durch seinen runden und ausgewogenen Geschmack. Auch auf der Zunge hinterlässt er Noten von Wacholder sowie Orange und Zitrone. Im Abgang bleiben so eine angenehme Frische und Leichtigkeit spürbar. 

Gin de Cologne Rosé 

Gin de Cologne RoséDer Gin de Cologne Rosé glänzt durch eine beispiellose Vielfältigkeit. Dem Original-Rezept werden Blaubeeren, Erdbeeren und Himbeeren hinzugefügt. Dazu verbinden sie sich mit den 12 Botanicals, die schon aus dem Original Gin bekannt sind. Dieser Gin mit einer öligen Viskosität verrät schon in der Nase einiges über seinen fruchtig-frischen Charakter. Denn im Duft setzen sich vor allem süße Beeren durch. Das Zusammenspiel mit den übrigen Botanicals sorgt für einen weicheren und weniger beißenden Geschmack als andere Ginsorten. Blumige Tendenzen runden den Geschmack optimal ab, ohne ihn künstlich wirken zu lassen. Die ausgewogene Süße und die sommerlichen Fruchtaromen bieten in Kombination mit einem guten Tonic Water den perfekten Drink für alle, die Gin neu entdecken oder überhaupt erst einmal kennenlernen möchten. 

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Wir hoffen, Ihnen hat unser virtueller Städtetrip mit alkoholischer Beilage gefallen? Wenn Sie mehr über deutsche Spirituosen wissen möchten, empfehlen wir Ihnen den Beitrag Gin aus Deutschland – die besten Newcomer und Geheimtipps. Falls Sie Ihren Sommerurlaub auf Balkonien verbringen, könnten Sie Ihre Sommerabende mit leckeren Fruchtlikören aus Sommerfrüchten aufpeppen. 

Wer gerne unter die Cocktailmixer gehen will, ist auf unserem YouTube-Kanal, die Schüttelschule, bestens aufgehoben. Shoppingwütige finden in unserem Onlineshop alles, was sie brauchen. Natürlich freuen wir uns auch über einen persönlichen Besuch in unserer Essener Filiale oder über eine telefonische Bestellung unter 0201 247 710. Außerdem erreichen Sie uns jederzeit per Mail an info@banneke.de

Bis dahin verbleiben wir mit einem herzlichen

CHEERS!

Ihr Banneke-Team 

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