Soda für Cocktails – Spritziger Genuss mit Sodawasser
Sprudelwasser im Cocktail? Das klingt erstmal nicht besonders aufregend. Aber Cocktails mit Sodawasser haben nicht nur eine lange Geschichte. Das perlende Wasser macht aus einem gewöhnlichen Drink im Handumdrehen einen frischen, spritzigen Cocktail und ist überaus vielseitig. Heute lernen Sie sechs verschiedene Cocktailrezepte mit Sodawasser kennen, vom traditionellen Klassiker über fruchtige Sommerdrinks bis zum raffinierten Schaumschläger.
- Sodawasser: Die übersehene Cocktailzutat
- Sodawasser vs. Mineralwasser
- So mixen Sie eigene Cocktails mit Sodawasser
Sodawasser: Die übersehene Cocktailzutat
Sodawasser findet sich meist ganz unten auf der Zutatenliste für Cocktails und fristet eher ein Schattendasein. Was gibt es über Wasser mit Kohlensäure schon Interessantes zu sagen? Dabei ist Sodawasser eine Cocktailzutat der ersten Stunde und komplexer als es scheint. Schon 1826 entwickelte der ungarische Benediktinermönch Ányos Jedlik die Technik, Wasser mittels einer Siphonflasche mit Kohlensäure zu versetzen. Das prickelnde Tafelwasser entwickelte sich schnell zu einem geschätzten Getränk der feinen Gesellschaft. In dieser Zeit kamen auch die ersten Cocktails in Mode und bald hatten findige Barkeeper die Idee, ihre Spirituosen statt mit gewöhnlichem Wasser mit perlendem Sodawasser zu verfeinern.
Das Urrezept für einen Cocktail bestand im Wesentlichen aus einer beliebigen Spirituose, etwas Sodawasser, Zucker und ein paar Tropfen Cocktailbitter. Noch heute werden viele Barklassiker wie der Old Fashioned oder der Americano mit Sodawasser gemixt. Ansonsten findet Sodawasser vor allem in Longdrinks Verwendung. Gegenüber anderen Fillern wie Limonaden, Ginger Ale oder Fruchtsäften hat das kohlensäurehaltige Wasser den Vorteil, dass es die alkoholischen Bestandteile zwar angenehm verdünnt, aber nicht überdeckt. Außerdem sparen Sie so einige Kalorien.
Sodawasser vs. Mineralwasser
Ist Sodawasser dasselbe wie Mineralwasser? Nicht ganz, es gibt ein paar Unterschiede. Neben Kohlensäure enthält heutiges Sodawasser meist Natriumhydrogencarbonat, oder kurz Natron, das man vom Backpulver aus der Küche kennt. Nach deutschen Richtlinien müssen es mindestens 570 mg pro Liter sein. Bei Sodawasser darf das Natron allerdings nachträglich mit Natron angereichert werden, während Mineralwasser direkt aus einer unteriridischen Quelle stammt und nur Mineralstoffe enthalten darf, die es auf natürlichem Wege aufgenommen hat. Verschiedene Mineralwässer unterscheiden sich daher im Geschmack, während Sodawasser aufgrund des hohen Natrongehalts immer ein leicht salziges und seifiges Aroma hat.
Pur ist es deshalb nicht besonders schmackhaft, aber im Cocktail erweist sich diese besondere Eigenschaft als Vorteil: Natriumhydrogencarbonat verstärkt den Geschmack der übrigen Zutaten und hebt ihre feinen Nuancen hervor. Allerdings ist reines Sodawasser selbst im Getränkefachhandel schwer erhältlich. Außerdem sollten Sie beim Kauf genau hinschauen: Die Standards für Sodawasser variieren je nach Land und nicht alles, was unter dieser Bezeichnung verkauft wird, enthält wirklich Natron.
Manche Barkeeper schwören auf das natronhaltige Wasser und seinen geschmacksverstärkenden Effekt, während andere finden, dass eher die Kohlensäure einen guten Cocktail ausmacht und man auf die laugige Note durchaus verzichten kann. Für den Hausgebrauch ist Mineralwasser eine akzeptable Alternative, allerdings sollten Sie in diesem Fall eine Sorte mit möglichst viel Kohlensäure wählen, die keinen zu starken Eigengeschmack aufweist.
So mixen Sie Cocktails mit Sodawasser
Sodawasser eignet sich wegen des prickelnden Effekts wunderbar für frische und fruchtige Cocktails. Vor allem mit säuerlichen Aromen wie Zitrone oder Limette harmoniert sein etwas eigenwilliger Geschmack sehr gut, deshalb beinhaltet unsere Liste einige Cocktails mit Zitrustouch. Meistens wird das prickelnde Wasser verwendet, um am Ende des Mixvorgangs das Cocktailglas aufzufüllen. Darum verzichten wir in der Regel auf Mengenangaben für Sodawasser. Wie viel Sie genau verwenden müssen, hängt von der Größe des Glases, der Menge der Eiswürfel und natürlich von Ihrem persönlichen Gusto ab. Probieren Sie am besten einige Varianten aus, bis Sie ihr ideales Mischungsverhältnis gefunden haben.
Old Fashioned
Wir beginnen mit einem absoluten Klassiker, vielleicht sogar dem ursprünglichsten aller Cocktails, dem Old Fashioned. Wenn Sie sich in eine Bar Mitte des 19. Jahrhunderts zurückversetzen wollen, dann ist dies der richtige Drink für Sie. Gewöhnlich wird der Old Fashioned mit Rye Whisky hergestellt, aber prinzipiell können Sie jede Spirituose nach diesem Rezept mit Sodawasser mischen.
Zutaten
- 5 – 6 cl Rye Whisky – z.B. 1776 Straight Rye Whisky
- 1 – 2 cl Sodawasser – z.B. Thomas Henry Soda
- 1 Stück Würfelzucker
- 2 Dashes Cocktailbitter – z.B. Fee Brothers Cardamom Boker’s Style
- Eiswürfel
- Orangenzeste als Garnitur
Zubereitung
Träufeln Sie zuerst zwei Dashes Cocktailbitter auf einen Zuckerwürfel und legen Sie ihn in einen Tumbler. Anschließend geben Sie das Sodawasser hinzu. Wichtig: Dieser Drink braucht nur einen Schluck oder Spritzer Soda. Das genügt bereits, um dem Whisky ganz neue Aromen zu entlocken. Zerstoßen Sie den Zucker leicht und rühren Sie so lange, bis er vollständig im Wasser gelöst ist. Danach füllen Sie den Whisky ins Glas und geben einige Eiswürfel hinein. Noch einmal gut durchrühren, mit einer Organgenzeste garnieren und fertig.
Tom Collins
Die sogenannten Collinses sind eine eigene Gruppe von Cocktails, die immer mit Sodawasser gemixt werden. Im Prinzip ist der Collins eine Weiterentwicklung des Sour: Eine Spirituose plus Zitronensaft und Zuckersirup für den Geschmack gehören grundsätzlich dazu. Doch durch die Zugabe von Sodawasser erhält das Getränk einen angenehmen Frischekick. Einer der bekanntesten Collins-Cocktails ist der Tom Collins mit Gin. Dank seiner einfachen Zubereitung ist er sogar für Anfänger leicht herzustellen.
Zutaten
- Gin – z.B. Bombay Citron Pressé Gin oder Magellan Blue Gin
- 3 cl Zitronensaft
- 2 cl Zuckersirup – z.B. Monin Rohrzuckersirup
- Sodawasser – z.B. Thomas Henry Soda
- Rote Johannisbeeren zum Garnieren
- Eiswürfel
Zubereitung
Geben Sie den Gin, Zitronensaft und Zuckersirup mit etwas Eis in einen Cocktailshaker und shaken den Drink. Anschließend füllen Sie ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln und seihen den Drink in das Glas ab. Erst zum Schluss kommt das Sodawasser hinzu, das dem Tom Collins seine charakteristische Spritzigkeit verleiht. Eine Rispe roter Johannisbeeren als Garnitur bildet einen interessanten Kontrast zur bläulich fluoreszierenden Farbe des Gins.
Mango Mojito
Mojito ist zweifellos einer der beliebtesten Cocktails mit Sodawasser. Allerdings präsentieren wir Ihnen hier nicht das Original, das nur mit Minze und Limette hergestellt wird, sondern zwei fruchtige Abwandlungen. Unser Mango- und Raspberry Mojito lassen mit ihren süßen Fruchtaromen Sommerlaune aufkommen. Wie wäre es mit einer Mojito-Party, bei der Sie alle drei Varianten servieren?
Zutaten
- 6 cl Weißer Rum – z.B. Angostura Rum White
- 2 cl Mangopüree – z.B. Monin Püree Mango
- 2 – 5 cl Limettensaft
- reichlich frische Minze
- Sodawasser – z.B. Thomas Henry Soda
- Eiswürfel
- Mangoscheibe als Garnitur
Zubereitung
Als erstes geben Sie zwei bis fünf Zentiliter Limettensaft ins Glas, je nachdem wie viel Säure Sie in Ihrem Mojito mögen. Anschließend kommt ein Büschel frischer Minze dazu. Bei dieser Mojito-Variante sollten Sie nicht an der Minze sparen, damit das intensive Mangoaroma ihren Geschmack nicht zu sehr überdeckt. Wenn Sie möchten, können Sie einen Zweig als Garnitur zurückbehalten. Nun kommt unser Sodawasser zum Einsatz: Geben Sie etwa zwei Schuss ins Glas und drücken Sie die Minze in der Flüssigkeit leicht mit einem Muddler an. Dann kommen das Mangopüree und der Rum dazu. Anschließend geben Sie eine großzügige Menge Eiswürfel ins Glas und rühren alles kräftig durch. Beim Rühren geht etwas Kohlensäure verloren, daher empfiehlt es sich, das Glas zum Schluss nochmal mit ein bis zwei Schuss frischem Sodawasser aufzufüllen. Die übrige Minze oder alternativ ein Stück frische Mango passen gut als Garnitur.
Raspberry Mojito
Zutaten
- 6 cl Bacardi Razz
- 2 cl Limettensaft
- 2 cl Zuckersirup – z.B. Monin Rohrzuckersirup
- 2 cl Himbeerpüree – z.B. Monin Püree Raspberry
- Frische Minze
- ein paar frische Himbeeren
- Sodawasser – z.B. Thomas Henry Soda
- Eiswürfel
Zubereitung
Den Raspberry Mojito können Sie genauso zubereiten wie die Mojito-Variante mit Mango, nur dass Sie hier etwas weniger Sodawasser verwenden und dafür 2 cl Zuckersirup hinzufügen. Als Garnitur dürfen neben der Minze noch einige Himbeeren mit ins Glas, die Sie entweder direkt in den Drink geben, oder auf einen Zahnstocher stecken können.
Fummeln Fizz
Der Fummeln Fizz basiert auf einem Fruchtlikör mit Holunder und Pflaume. Das klingt erstmal nach einer ausgefallenen Geschmackskombination. Doch im Cocktailglas erweisen die beiden sich als perfektes Paar. Außerdem begeistert dieser Drink mit seiner intensiv roten Farbe.
Zutaten
- 5 cl Fummeln Likör
- 3 cl Zitronensaft
- 1 cl Zuckersirup – z.B. Monin Rohrzuckersirup
- Sodawasser – z.B. Thomas Henry Soda
- Zitronenzeste als Garnitur
Zubereitung
Zu Beginn kommen der Likör, der Zitronensaft und der Zuckersirup zusammen in einen Cocktailshaker. Wenn Sie eine etwas frischere und säuerlichere Variante bevorzugen, können Sie den Sirup weglassen, da der Fummeln Likör an sich schon eine gewisse Süße aufweist. Anschließend shaken Sie alles auf Eis und seihen den Drink dann in ein Longdrinkglas mit frischen Eiswürfeln ab. Eine großzügige Menge Sodawasser zum Auffüllen sorgt für das sprudelige Sommerflair dieses Cocktails. Zum Schluss noch eine Zitronenzeste als Garnitur an den Glasrand stecken.
Ramos Gin Fizz
Zum Schluss wollen wir Ihnen Ziehen, dass Cocktails mit Sodawasser nicht nur frisch und spritzig, sondern auch opulent und cremig sein können. Der Ramos Gin Fizz ist allerdings eher etwas für Fortgeschrittene, schließlich steht er im Ruf, der am längsten geschüttelte Cocktail der Welt zu sein. Zwölf Minuten Shaken sah das Originalrezept angeblich vor. Ganz so lange brauchen Sie sich nicht anzustrengen, aber etwa zwei bis fünf Minuten Zeit sollten Sie sich zum Trockenshaken nehmen, damit ein fester Schaum entsteht.
Zutaten
- 4 cl Gin – z.B. Gabriel Boudier Saffron Gin
- 1 Eiweiß (Bioqualität)
- 1 cl Sahne
- 1 cl Zitronensaft
- 1 cl Limettensaft
- 1,5 cl Zuckersirup – z.B. Monin Rohrzuckersirup
- 3 Dashes Orange Water – z.B. The Bitter Truth Orange Bitters
- Orangenzeste als Garnitur
Zubereitung
Trennen Sie zuerst das Ei und geben Sie das Eiweiß in einen Cocktailshaker. Da für diesen Cocktail rohes Eiweiß verwendet wird, sollten Sie immer darauf achten, dass die Eier Bioqualität haben. Dann werden die anderen flüssigen Zutaten inklusive Orangen-Cocktailbitter hinzugefügt. Shaken Sie den Cocktail zunächst trocken, also ohne Eis im Shaker, um das Eiweiß und die Sahne schaumig zu schlagen. Im zweiten Schritt fügen Sie Eis hinzu und schütteln das ganze noch einmal, damit der Drink auf die richtige Temperatur heruntergekühlt wird. Dann mitsamt dem Eis aus dem Shaker in ein Longdrinkglas füllen. Zuletzt füllen Sie das Glas mit Sodawasser auf, wodurch der Cocktail eine wunderbare Schaumkrone entwickelt. Eine Orangenzeste eignet sich als Garnitur.
Wir wünschen Ihnen eine erfrischende Cocktail-Hour und viel Spaß beim Nachmixen und Kosten. Weitere Rezepte für sommerliche Cocktails finden Sie zum Beispiel in unserem Artikel Fruchtige Cocktails für die Sommerparty. Und falls Sie gerne einmal den Original-Mojito ausprobieren wollen, finden Sie hier unser Rezept: Gut & Günstig – Der beste Rum für Mojito.
Wir verabschieden uns mit einem herzlichen Cheers!
Ihr Banneke-Team
Bildnachweis Titelbild: iStock.com/MaximFesenko
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