Blended Whisky: Unser Best-of
Verachtet, verkannt, verschmäht – in den Köpfen der meisten Otto-Normal-Verbraucher besitzt Blended Whisky wahrscheinlich immer noch einen niedrigeren Stellenwert als Single Malt Whisky. Das liegt jedoch weniger an der tatsächlichen Qualität, als vielmehr an der allgemeinen Unwissenheit gegenüber der Whisky-Herstellung. Darum wollen wir heute einige Missverständnisse aus dem Weg räumen und einmal genau klären, worin der Unterschied zwischen Blended Whisky und Single Malts genau besteht. Im Anschluss daran stellen wir Ihnen ein paar unserer Favoriten in Sachen Blends vor. Doch keine Sorge: Auch Liebhaber von Single Malts kommen noch auf ihre Kosten. Dieser Kategorie werden wir in Kürze ebenfalls einen ganzen Artikel widmen.
Blended Whisky – Was ist das?
Anstatt zu erklären, was Blended Whisky ist, wäre es einfacher auszuschließen, was Blended Whisky NICHT ist. Blended Whisky bedeutet zunächst einmal die Vermählung von Whiskys. Und zwar offiziell nur die Mischung von Whiskys aus verschiedenen Destillerien, nicht aber die von verschiedenen Fässern aus ein und derselben Destillerie. Dies fällt nämlich auch noch in die Kategorie Single Malt. Nun gibt es unterschiedliche Formen von Blended Whisky. Klassisch versteht man unter einem Blended Whisky einen Blended Scotch Whisky, der nicht nur Whisky aus unterschiedlichen Destillerien vereint, sondern auch Grain Whisky und Malt Whisky zusammenbringt. Weiterhin gibt es auch Blended Grain Scotch Whisky sowie Blended Malt Scotch Whisky, also Blends, die ausschließlich Grain Whisky bzw. Malt Whisky von verschiedenen Destillerien enthalten.
Rarität statt Qualität
Woher kommt nun die weit verbreitete Annahme, Single Malt sei besser als ein Blended Whisky? Tatsächlich geht es bei dieser Frage wohl nicht nur um Qualität, sondern vor allem um Seltenheit. Denn Blends machen allein in Schottland über 90% des Whisky Marktes aus. Was zur Genüge vorhanden ist, ist somit natürlich uninteressanter, ganz gleich, wie die Qualität ist. Aus demselben Grund sind Single Malts meistens hochpreisiger. Unter den 10 aktuell teuersten Whiskys befindet sich kein einziger Blend. Die hohen Summen, die für einige Single Malts gezahlt werden, spiegeln jedoch nicht nur die Qualität des Whiskys wider, sie stellen vor allem eine Investition dar. Denn wohl kaum jemand wird einen Whisky, für den er fast eine halbe Million Euro hingelegt hat, abends genüsslich vor dem Kamin kredenzen. Stattdessen wartet man ab, bis der Preis noch weiter in die Höhe steigt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht automatisch, dass Blends immer günstiger sind. International bekannt ist zum Beispiel der Suntory Hibiki, der definitiv einen stolzen Preis hat. Auch einige unserer Empfehlungen gehören klar zum Premiumsegment, sind aber ganz sicher ihr Geld wert.
Empfehlungen
Yamazakura Blended Whisky 40%
Auch aus Japan kommt schon seit einigen Jahrzehnten richtig guter Whisky. Für den Yamazakura wurden zu 80% japanischer Single Malt und zu 20% Grain Whisky miteinander vermählt. Gereift sind diese zuvor in ehemaligen Bourbonfässern, wo sie auch nach dem Blending noch einmal reifen. So entsteht ein Whisky mit einem sehr ausgeglichenen und fruchtigen Geschmacksprofil. Exotische Früchte gehen eine harmonische Verbindung mit Vanille- und Karamellnoten ein. Samtige Honigaromen verleihen dem Whisky eine wunderbar geschmeidige Textur. Der Abgang ist dann ein wenig kräftiger und lässt nun deutlichere Holznoten anklingen.
Old St. Andrews Clubhouse 40%
Zumindest optisch ist der St. Andrews Clubhouse bereits ein echtes Highlight. Die edle Flasche in Golfball-Optik macht sicherlich in jeder Hausbar etwas her. Die Malt und Grain Whiskys wurden in Kent vermählt und lagerten anschließend in Eichenfässern, die vorher Sherry, Süß- und Portweine enthielten. Dies verleiht dem Whisky ein besonders facettenreiches Aroma. Die Nase nimmt feine Getreidenoten wahr, während am Gaumen vor allem Malz anklingt. Dazu gesellen sich frische Zitrusnoten, die die Geschmackskomposition raffiniert abrunden.
Monkey Shoulder Blended Malt 40%
Das Beste vom Besten: Dieser Whisky vereint Destillate aus drei der wohl renommiertesten schottischen Brennereien: Balvenie, Glenfiddich und Klininvie. Diese liegen allesamt in der Speyside und zeichnen sich geschmacklich durch süßere, fruchtige und teilweise florale Töne aus. Genau dieses Geschmacksprofil bringt auch der Monkey Shoulder mit, der mit einer zurückgenommenen Würze sowie Zitronengras, Trockenfrüchten und Vanille beeindruckt. Auch seine Textur ist herrlich cremig. Vor allem für Einsteiger in die Welt des Whiskys eignet er sich daher ganz besonders, da er mit nur einer moderaten Torfigkeit und wenig Rauch aufwartet. Trotzdem natürlich auch für eingefleischte Kenner zu empfehlen!
Johnnie Walker Blender’s Batch Espresso Roast 43,2%
Johnnie Walker ist wohl eine der bekanntesten Whiskymarken der ganzen Welt. Darum darf das schottische Label auf unserer Liste natürlich nicht fehlen. Alle Whiskys, die für diesen Blend miteinander vermählt wurden, zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit besonders stark gerösteter Gerste hergestellt wurden. Und das kann man schmecken. Wer es eher herb und würzig mag, der ist mit dem Espresso Roast auf jeden Fall gut bedient. Seine prominenten Röstnoten werden ergänzt von dunkleren Schokolade- und Kaffeetönen.
Chivas Regal 18 Years 40%
Ein absoluter Premium Blended Whisky ist der Chivas Regal 18 Years. Von Master Blender Colin Scotch 1997 kreiert, besitzt er einen deutlichen Speyside-Charakter. So kann er mit einer geschmackvollen Komposition aus Noten von dunkler Schokolade, Lebkuchen und getrockneten Früchten begeistern. Ein paar feine Rauchnoten runden das Ganze ab. Sehr reichhaltiger Geschmack und ein sanfter, lang anhaltender Abgang. Nicht umsonst konnte dieser Blended Whisky diverse Goldmedaillen abräumen, wie etwa 2016 bei der International Wine and Spirit Competition.
Nikka 12 Years 40%
Ein echter Premium Blended Whisky ist der Nikka 12 Years, der das Aushängeschild der Marke darstellt. Verschiedene Malt Whiskys aus den Brennereien Yoichi und Miyagikyo wurden dafür mit in Coffey Stills gebranntem Grain Whisky vermählt. So entsteht ein ausgesprochen harmonischer Whisky mit viel Tiefgang. Sein Geschmack setzt sich zusammen aus den besten Noten der Natur: Aromen von Moos, Heidekraut, Heu und Bienenhonig wecken Assoziationen eines idyllischen Waldspaziergangs. Ergänzt wird das Ganze von Früchten wie Äpfeln, Birnen und roten Beeren. Dunkle Schokolade, Ingwer und feine Rauchnoten bringen Komplexität und Finesse.
Johnnie Walker Green Label 43%
Der Johnny Walker Green Label besteht ausschließlich aus Malt Whiskys, die mindestens 15 Jahre gereift sind. Diese kommen sowohl aus der Speyside, den Highlands sowie den Lowlands und von der Insel Islay. Auf diese Weise kann der Green Label einen Charakter ausbauen, der einem Single Malt nahekommt, jedoch mehr Tiefe und Facettenreichtum besitzt. Süße Vanille mischt sich mit feurigem Pfeffer, hinzu kommen Aromen von frischen Früchten, Sandelholz und grasige Anklänge. Abgerundet wird das Ganze von feinen Rauchnoten. Am besten auf Eis genießen.
Sie wollen noch mehr zum Thema Whisky erfahren? Durchforsten Sie doch einfach ein wenig unseren Blog. Wir haben uns schon diversen Themen gewidmet. Ob es um den richtigen Whiskey für den Irish Coffee oder aber um Whiskygläser für das Tasting geht – hier werden Sie garantiert fündig! Und in unserem Beitrag zur Fasslagerung erfahren Sie alles über Begriffe wie Barrique, Drum, Butt oder Quater Cask.
Nachdem nun das Thema Blends behandelt wurde und wir in unserem Bestand nach den besten Blended Whiskys Ausschau gehalten haben, werden wir uns in einem unserer nächsten Beiträge auch ausführlich der Kategorie der Single Malts widmen.
Bis dahin verabschieden wir Sie mit einem fröhlichen CHEERS!
Ihr Banneke-Team
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