Absinth trinken – Ein Tabu wird zum Trend
Absinth trinken – allein die Erwähnung der Spirituose beflügelt wahrscheinlich bei manchem die Fantasie: Paris um die Jahrhundertwende, Künstler wie Van Gogh, Toulouse-Lautrec oder Oscar Wilde. Skandale, Wahnsinn und Besessenheit. Und an all dem soll die sogenannte „grüne Fee“ Schuld gewesen sein. Um keine andere Spirituose ranken sich so viele Mythen und Aberglauben wie um Absinth.
Aufgrund der Vermutung, das Getränk enthalte eine hohe Dosis des Nervengiftes Thujon und führe deshalb zu Wahnvorstellungen, Erblinden oder im schlimmsten Fall zum Tod, wurde Absinth Anfang des 20. Jahrhunderts sogar in ganz Europa verboten. Heute weiß man inzwischen, dass die Nebenwirkungen allein auf die damalige schlechte Qualität des Alkohols sowie dessen Missbrauch zurückzuführen sind.
Daher freuen wir uns natürlich, dass wir nun wieder Absinth trinken können – man sollte nur wissen, wie man es richtig macht.
Absinth trinken – von stillen Wassern und Feuerritualen
Welcher Absinth? – Unsere Produktempfehlungen
Von stillen Wassern und Feuerritualen
Wer Absinth trinken will, der sollte die Spirituose in jedem Fall mit Wasser mischen. Denn aufgrund ihres üblicherweise hohen Alkoholgehalts ist der pure Genuss nicht zu empfehlen. Außerdem entfaltet die Spirituose erst durch Zugabe von Wasser ihre komplexen Aromen. Es empfiehlt sich ein Verhältnis von 1:1 bis 1:5 – ganz davon abhängig, wie stark Sie es mögen. Wichtig dabei ist, dass Sie auf jeden Fall stilles und möglichst kaltes Wasser verwenden.
Außerdem ist zu beachten, dass das Wasser von einer gewissen Distanz aus und dazu langsam in das Glas gegossen wird. Dies spielt eine wichtige Rolle, weil die verschiedenen Kräuter und ätherischen Öle im Absinth auf diese Weise besser ihr Aroma an die Flüssigkeit abgeben. Ob Sie bei der Zubereitung erfolgreich waren, erkennen Sie daran, dass das Getränk trüb und milchig wird.
Klassisch mit Wasser und Zucker
Absinth trinken ist also nicht gleich Absinth trinken – das richtige Gespür für die Spirituose bekommen Sie erst durch das passende Ritual. Zuerst füllt man nach Belieben 2-4 cl Absinth in ein Glas, über dem man einen Absinthlöffel platziert. Darauf legt man einen Zuckerwürfel und gießt so viel Wasser darüber, bis dieser vollkommen getränkt ist. Wenn der Zucker sich nun langsam auflöst und ins Glas läuft, wird ein wenig mehr Wasser hinzugegeben. Das richtige Equipment finden Sie natürlich auch bei uns im Online-Shop.
Spiel mit dem Feuer
Diese beiden Varianten eignen sich gut für den gemütlichen Abend vor dem Kamin. Wer es aber etwas ausgefallener bevorzugt, für den ist wohl die Zubereitung mit Feuer das Richtige. Diese geht entgegen der allgemeinen Annahme nicht auf das 19. Jahrhundert zurück, sondern wurde erst nach der Aufhebung des Verbots in den 2000er Jahren erdacht. Das Gerücht erlangte schnell Bekanntschaft, weil verbreitet wurde, so hätten bereits van Gogh oder Hemingway ihren Absinth getrunken.
Natürlich kann man die Beliebtheit dieses Rituals nachvollziehen: Der Genuss des Absinths wird hier mit einer echten Showeinlage gepaart, die besonders willkommen ist, wenn man Gäste hat. Jedoch sollten Sie sich auch über die Nachteile dieser Praktik im Klaren sein. Der durch das Anzünden karamellisierte Zucker hinterlässt einen sehr intensiven Eigengeschmack im Getränk, der die anderen Aromen unterdrückt. Dies wäre schade, gerade wenn es sich dabei um ein teureres Exemplar handelt. Weiterhin wird nicht nur der Zucker, sondern eben auch der Alkohol verbrannt.
Cocktail: Death in the afternoon
Eher selten findet man Cocktails mit Absinth. Der wohl berühmteste heißt Death in the Afternoon und geht auf keinen geringeren als Ernest Hemingway zurück. Wenn Sie also Absinth trinken und dabei gleichzeitig auf den Spuren des berühmten amerikanischen Schriftstellers wandeln möchten, dann gelingt Ihnen das nur mit diesem Drink.
Zutaten:
- 5 cl Champagner, zB. Lanson Black Label Brut
- 4 cl Absinth, zB. La Fee Absinthe Parisienne
- Eiswürfel
Zubereitung:
Dieser Cocktail wird klassischerweise im Glas gebaut – dafür zunächst Eiswürfel in ein Champagnerglas füllen, den Absinth darüber geben und zu guter Letzt mit Champagner auffüllen. Cheers!
Welcher Absinth? – Unsere Produktempfehlungen
An dieser Stelle wollen wir Ihnen nun ein paar Empfehlungen aussprechen. Denn wenn es um Absinth trinken geht, dann stellt sich nicht nur die Frage „Wie?“, sondern eben auch „Welchen?“. Darum geben wir Ihnen nun eine kleine Hilfestellung, einen Absinth nach ihrem Geschmack auszuwählen.
Die Marke, die mit einem schaurigen Bergalten auf ihrem Etikett wirbt, stammt aus Deutschland, genauer gesagt aus dem Ruhrgebiet. Inmitten von ehemaligen Zechen wird diese aromatische Spirituose hergestellt, die neben einem ausgeprägten Anisaroma auch mit Noten von Nougat, dunkler Schokolade und Muskat bestechen kann. Für alle, denen die Umdrehungen nicht genügen, gibt es den Tabu Classic Strong mit 73%.
Hergestellt wird LaFee Absinthe in der Cherry Rocher Destillerie in der Rhône-Alpes-Region im Südosten Frankreichs und nach einem Originalrezept aus dem 19. Jahrhundert. Offiziell auch vom Musee de l’absinthe anerkannt, beeindruckt er mit einem facettenreichen Aromen aus Wermut, Anis, Fenchel, Koriander und einem Hauch Minze.
Das Original: Pernod war bereits zur Blütezeit des Absinth einer der bekanntesten Hersteller der grünen Spirituose. Aufgrund ihres Verbots in Europa änderte man die Rezeptur ab, die nun kein Wermutkraut mehr enthielt. So entstand der renommierte Pernod Anisée. Nach Aufhebung des Verbots produzierte die Marke erneut einen Absinth, der unter anderem mit Kräutern wie Melisse und Hopfen hergestellt wird.
Auf ex? – Lieber nicht!
Ein paar letzte Worte zum Genuss von Absinth. Und beim Wort Genuss wären wir eigentlich auch direkt beim Thema: Denn es handelt sich hier um eine Spirituose mit vielen Facetten, deren komplexes Aromenspiel nur dann zur Gänze erfahren werden kann, wenn man ihr die gebührende Aufmerksamkeit widmet. Daher sollten Sie unbedingt davon absehen, Absinth auf ex zu trinken. Vor allem von einem puren Shot haben Sie am Ende überhaupt gar nichts. Besser langsam und genüsslich trinken.
Nun also nichts wie ran und die verstaubte Flasche aus dem Regal holen – denn Absinth wird wieder modern. Am besten zelebrieren Sie das gemeinsam mit Freunden. Nun wissen Sie ja genau, worauf Sie achten müssen und uns bleibt nichts anderes übrig, als uns mit einem Cheers zu verabschieden.
Ihr Banneke-Team
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