Aperitif – Drinks im Trend
Die meisten Menschen haben beim Klang des Namens wohl ein eher mediterranes Ambiente vor Augen oder sehen sich hierzulande bei ihrem Lieblingsitaliener um die Ecke. Ob ein Aperol Spritz oder der Kir Royal – in Ländern wie Frankreich und Italien ist der Aperitif nicht nur fester Bestandteil der Essenskultur, sondern gehört mit zum guten Ton.
In Deutschland ist dieses Ritual noch nicht so im Alltag angekommen, auch wenn der Genuss eines kühlen Bieres oder einer Weißweinschorle vor dem Essen immer beliebter wird. Eine gute Gelegenheit also, Ihnen den Brauch des Aperitifs in seiner Vielfältigkeit einmal näher vorzustellen und Ihnen damit eventuell Anregungen für die eigene Küche zu geben.
Kulinarischer Ausflug in den Süden
Dass sich der Aperitif heute gerade in den südlichen Ländern größter Beliebtheit erfreut, kommt nicht von ungefähr. Wie so vieles, was heute fester Bestandteil unserer modernen Kultur ist, geht auch der Brauch des Aperitifs sehr wahrscheinlich auf die alten Römer zurück. Diese pflegten vor dem Essen gerne mit Honig gesüßten Wein zu trinken, um den Magen auf das kommende Mahl einzustimmen. Genau dies ist auch der Sinn und Zweck eines Aperitifs: Er soll vor allem den Appetit anregen und kann gleichzeitig dazu dienen, die Wartezeit vor dem Essen zu überbrücken. Auch der lateinische Ursprung des Wortes macht dies noch einmal deutlich: Aperitif kommt von aperire und bedeutet so viel wie öffnen.
Was die Römer begannen, wurde im Mittelalter fortgeführt: Der Genuss von mit Kräutern vermischtem Wein vor dem Essen wurde sogar von Ärzten empfohlen, und so konnte sich diese kulinarische Tradition weiter durchsetzen. In Ländern wie Spanien, Frankreich und Italien ist der Aperitif längst Kult und geht weit über einen appetitanregenden Drink hinaus. Man genießt ihn zu Hause, im Restaurant oder in der Bar und bekommt dazu meist kleine Häppchen wie Erdnüsse, Oliven oder Cracker gereicht. Das Einnehmen eines Aperitifs gleicht hier einem Ritual, das besonders an Wochenenden oder in den Ferien, wenn die Zeit da ist, gerne in die Länge gezogen wird.
Tipps und Tricks – So gelingt der eigene Aperitif
Der Aperitif ist nicht nur eine tolle kulinarische Raffinesse, sondern auch ein echter Eisbrecher. Bei einem leckeren Getränk in geselliger Runde lässt sich entspannt plaudern, und auch neue Bekanntschaften können so auf ganz natürliche Weise geschlossen werden. Falls Sie also in nächster Zeit ein Essen mit Freunden und Bekannten planen, warum nicht vor dem eigentlichen Menü einen Aperitif anbieten? So bereiten Sie Ihren Gästen einen angenehmen Empfang, und Personen, die sich untereinander vielleicht weniger vertraut sind, können sich kennenlernen, während Sie in Ruhe das Essen vorbereiten. Mit ein paar simplen Tipps wird ihr Aperitif zu einem Erfolg.
- Damit der Alkohol ihren Gästen nicht zu Kopf steigt, empfiehlt es sich, die Getränke nicht ganz auf leeren Magen zu genießen, sondern auch ein paar kleine Häppchen zu servieren.
- Neben Mischungen mit Spirituosen oder (Schaum-)Weinen ihrer Wahl sollten Sie außerdem auch immer eine alkoholfreie Variante für all jene, die keinen Alkohol trinken wollen oder können, anbieten.
- Weniger ist mehr: die typische Menge für einen Aperitif sind etwa 0,1 l.
- Der Geschmack des Getränks sollte auf Ihr Menü einstimmen
- Absolut nicht empfehlenswert als Aperitif sind alle Arten von Getränken mit Milch, Sahne oder Ei, da sie zu sehr sättigen
Eine Auswahl an klassischen sowie weniger bekannten Aperitifs
Bei der Auswahl des Aperitifs sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Er sollte geschmacklich jedoch in etwa zu dem passen, was Sie auftischen wollen. Es gibt klassische Getränke, die sich zu fast allem kombinieren lassen. Vor einer leichten Vorspeise sollte jedoch auch ein eher leichterer Drink gewählt werden und zu einem rustikaleren Menü kann man besser kräftigere Getränke servieren.
Ganz klassische Varianten sind Prosecco oder Champagner. Hier kann man wenig falsch machen und gerade Champagner eignet sich hervorragend dafür, die Geschmacksnerven auf exklusive Speisen wie Hummer, Jakobsmuscheln oder Trüffel einzustellen. Natürlich ist dies eine Frage des Budgets. Prosecco ist hier die preisgünstige Alternative. Dieser kann auch in Form von Hugo serviert werden, ein besonders frischer Drink, der vor allem in den Sommermonaten beliebt ist. Dabei wird der Prosecco mit Holunderblütensirup und Mineralwasser vermischt und mit frischer Minze garniert.
Gut machen sich auch spanischer Sherry oder aber Portwein, die besonders gut auf Pastagerichte oder dunkles Fleisch einstimmen.
Aus Frankreich kommt der Kir Royal, bei dem es sich um mit Likör aus schwarzer Johannisbeere versetztem Champagner handelt. Die kostengünstigere Variante dazu ist der einfache Kir: Weißwein und einem Schuss Cassislikör. In Italien bevorzugt man Getränke wie Wermut, der auch in Form eines Cocktails serviert werden kann, wie es beispielsweise beim Martini der Fall ist. Auch beliebt sind hier verschiedene Mischungen mit Bitterlikör wie Campari oder Aperol. Für den trendigen Sommerdrink Aperol Spritz mischt man Aperol mit Prosecco oder Weißwein und gibt einen Spritzer Sodawasser, Eiswürfel sowie eine Scheibe Orange hinzu.
Liebhaber von Cocktails servieren vielleicht gern einen Mojito oder aber einen Manhattan, und auch der klassische Longdrink Gin und Tonic kann einen leckeren Aperitif abgeben. Als nicht-alkoholische Alternative sind verschiedene Fruchtsaftschorlen; Bitter Lemon oder Tonic Water bestens geeignet.
Und nun?
Lassen Sie sich doch auch von unserer Schüttelschule inspirieren. In unserer Schüttelschule auf Youtube finden Sie eine tolle Bandbreite an Rezepten für verschiedene Longdrinks und Cocktails, von denen sich einige hervorragend als raffinierter Aperitif eignen. Hier lernen Sie unter anderem, wie man einen Manhattan, den sogenannten Bianco Verde oder einen trendigen Hugo ganz simpel selbst zubereitet.
Ob Sie ihn nun zu Hause selbst kreieren oder aber in der Bar ihres Vertrauens genießen, ein Aperitif kann einem gemeinsamen Essen eine ganz besondere Qualität verleihen. Wenn Sie also die Zeit finden, können Sie sich mit einem feinen Appetitanreger ein wenig mediterrane Lebens- und Genussfreude ganz einfach nach Hause holen.
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