Bester Rum aus Japan – „Kon’nichiwa“ zum Geheimtipp

Bester Rum aus Ostasien? Wer an Rum denkt, denkt höchstwahrscheinlich nicht zuerst an Japan. Das Land assoziieren die meisten sicherlich eher mit Sake, als mit bestem Rum. Neben Sake hat sich auch japanischer Whiskey längst seinen wohlverdienten Platz in den internationalen Regalen erkämpft. Dabei hat der ostasiatische Staat in der Pazifik auch im Punkto bester Rum einiges zu bieten. Bei der Herstellung orientierte man sich an Techniken und Methoden aus der Karibik, ohne dessen Produkte einfach nur zu kopieren. Dass Japan das Land der Perfektion ist – man denke nur an Origami, die feinsten Teesorten und gepflegte Zen-Gärten – kommt der Produktion besten Rums sicherlich zu Gute. Qualität ist bei allem das Gebot der Stunde.

Dass japanischer Rum seine ganz eigene Note hat, verwundert nicht. Lange Zeit war Japan mehr oder weniger vom Rest der Welt abgeschnitten und entwickelte so eine unglaublich alte und reiche Kultur. Heute sind aber auch verschiedene asiatische, ozeanische und westliche Kulturelemente spürbar. Damit bester Rum aus Japan endlich seine Bühne bekommt, stellen wir Ihnen zunächst die Helios Destillerie bei Okinawa vor, die für zwei unserer drei Rums aus Japan verantwortlich ist. Im Anschluss lernen Sie etwas über die japanische Trinkkultur. Im Anschluss präsentieren wir Ihnen unsere drei Produkte aus der Reihe der japanischen Rums.



Helios Destillerie

Die Destillerie liegt in Nago, einem nördlichen Gebiet von Okinawa, dessen Umgebung für seine reiche Natur und seine Artenvielfalt bekannt ist. Das Klima in Japan reicht vom feuchten subtropischen Klima im Norden, wie z.B. auf der Insel Okinawa, bis zum tropischen Regenwaldklima im Süden Japans. Okinawa ist ein wichtiger Produzent von Zuckerrohr, Ananas, Papaya und anderen tropischen Früchten. Die Destillerie legt großen Wert auf die Erhaltung der Umwelt und nimmt eine proaktive Haltung ein. Das Unternehmen setzt auf wiederverwendbare Materialien und führte 2004 Sonnenenergie und Windkraft ein. Dieses Gebiet ist außerdem für seine hohe Wasserqualität bekannt. Die meisten Produkte werden daher mit natürlichem Quellwasser hergestellt.

Helios ist vergleichsweise jung: Tadashi Matsuda eröffnet sie 1961, damals noch unter dem Namen Taiyou Distillery in Naha. Im selben Jahr beginnt die Rum-Produktion aus lokalem Zuckerrohr. Am Prinzip der Herstellung hat sich bis heute nichts verändert. 1969 wird die Destillerie in Helios umbenannt. Drei Jahre später zieht die Firma zu ihrem heutigen Sitz nach Nago. Seitdem ist das Unternehmen stetig gewachsen und expandierte in mehrere weitere Gebiete. Dazu gehören unter anderem mehrere Zweigstellen, Lagerhäuser, ein Pub und ein Restaurant in Naha. 1985 eröffnete eine Niederlassung in Tokio. Inzwischen liegt die Führung in dritter Generation bei Tadashis Sohn und seinen Töchtern.

Nicht ohne Grund gehört diese Destillerie zu den renommiertesten des Landes. Zum Sortiment gehört allerdings schon lange nicht mehr nur Rum. Helios besitzt sechs Produktionslizenzen, nämlich für Awamori, Spirituosen, Whisky, Liköre, Craft-Bier und Law-Malt Bier. Besonders bekannt ist Helios für den Awamori „Kura“. Dabei handelt es sich um ein alkoholisches Getränk, das in Okinawa heimisch und einzigartig ist.

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Japanische Trinkkultur

Bekanntermaßen gibt es in der japanischen Kultur viele Regeln, die ein respektvolles Miteinander garantieren sollen. Auch bei der Trinkkultur gibt es einige Dinge zu beachten. Zum Beispiel trinkt in Japan kaum jemand aus der Flasche. Üblich ist, sich gegenseitig einzuschenken. Bestellen Sie sich also beispielsweise eine Flasche Bier, sollten Sie sich nicht selbst einschenken, da Ihr Gegenüber das für Sie übernimmt. Möchten Sie dabei besonders höflich sein, heben Sie das Glas leicht mit der rechten Hand an und legen die linke flach als Stütze unter Ihr Glas. Ein leeres Glas bedeutet: Bitte sofort nachschenken! Wer also nichts mehr möchte, sollte einen kleinen Rest im Glas lassen.

Initiative beim Nachfüllen der Gläser der Anderen zu zeigen, wird wohlwollend zur Kenntnis genommen. Mit dem Trinken sollte man selbst warten, bis alle ihr Getränk haben. Beim Anstoßen sagt man „Kenpai“. Wenn Sie nicht für einen Lacher sorgen möchten, sollten sie nicht „Chin Chin“ sagen, wie es in Korea üblich ist. Das ist im Japanischen nämlich eine Beschreibung für das männliche Glied. Falls Ihnen das doch herausrutscht, haben Sie immerhin den Vorteil, dass man sich in Japan beim Anstoßen nicht in die Augen schauen muss. Sind Sie durstig, warten aber vergebens darauf, dass jemand Ihnen nachschenkt? Schauen Sie sich um, ob Sie jemanden versorgen können. Die andere Person erwidert Ihnen dann den Gefallen. Zuletzt sei noch angemerkt, dass Trinkgeld in Japan unüblich ist, da guter Service dort eine Selbstverständlichkeit ist.

Unsere Empfehlungen

Bester Rum kommt meistens aus der Karibik, Mittelamerika oder dem nördlichen Südamerika. Da japanischer bester Rum nach wie vor eine Rarität ist, gibt es hier noch keine so große Produktvielfalt wie beispielsweise bei Rum aus den Antillen. Hierbei handelt es sich also noch um einen Geheimtipp. Ein Blick in den ostasiatischen Raum lohnt sich allerdings für jeden Rumliebhaber. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen unsere drei Vertreter besten japanischen Rums vorstellen. Vielleicht kommt bester Rum doch aus Japan? Dann heißt es bei Ihnen demnächst Kiyomi statt Bacardi!

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Kiyomi Rum

Kiyomi_RumDieser ungereifte weiße Rum stammt aus dem Hause Helios. Statt aus Melasse wird der Kiyomi Rum aus Zuckerrohr gebrannt. Bevor das Produkt zum Verbraucher gelangt, erfolgt eine 30-tägige Fermentation und eine kontinuierliche Destillation in Column Stills. Danach ruht er ein halbes Jahr in Stahltanks. Das besondere: Auf diese Lagerung folgt kein Reifeprozess in Eichenfässern mehr. „Kiyomi“ bedeutet übrigens so viel wie wahre oder reine Schönheit. Dieser außergewöhnlich aromatische Rum duftet weich, exotisch und leicht rauchig.

Im ersten Eindruck schmeckt man vor allem fruchtige Töne von Ananas und Pfirsich, aber auch etwas Zucchini. Dominant ist außerdem das Zuckerrohr. Dieses stammt ausschließlich von den umliegenden Plantagen. Etwas subtiler zeigen sich Kräuter-Aromen, die an Rosmarin und Thymian erinnern. Im Vergleich zu einem klassischen weißen Rum wie dem Havana Club, steht die Frucht deutlich stärker im Vordergrund. Der Gaumen erschmeckt zudem weißen Pfeffer. Im eher trockenen Abgang kommen neben der Ananas holzige Noten zum Vorschein. Der sehr zugängliche Kiyomi Rum eignet sich zum puren Verzehr oder als Cocktail-Zutat. Probieren Sie diesen Rum doch mal als Basis für Klassiker wie den Mojito, Cuba Libre oder Daiquiri.

Teeda Rum 5 Years

Teeda_Rum_5_YearsAuch der Teeda Rum 5 Years profitiert vom lokalen Zuckerrohr-Anbau. Das Zuckerrohr gärt zwei Wochen lang und wird anschließend in Pot Stills gebrannt. Anders als beim Kiyomi Rum erfolgt anschließend ein fünfjähriger Reifeprozess in Fässern aus amerikanischer Weißeiche. So erhält der Teeda Rum 5 Years seine goldene Farbe. Davon leitet sich übrigens auch der Name ab, der im lokalen Dialekt so viel wie „Sonne“ bedeutet. Passend, wenn man bedenkt, dass der Firmenname auf den griechischen Sonnengott hindeutet.

In die Nase strömen Düfte von Zimt und Rosinen. Wer auf ungewöhnliche Aromen steht, sollte den Teeda Rum 5 Years auf jeden Fall probieren. Denn dabei zeigen sich deutlich Aprikose, Honig, Mango, Zitrus und Fanta. Am Gaumen tritt die weiche, harmonische Textur hervor. Außerdem stehen tropische Früchte und süßer Karamell im Vordergrund. Danach kommen rauchige Holz-Noten zum Vorschein, aber auch gemüsige Nuancen, eingelegte Oliven und ein Geschmack, der an Nudelsuppe erinnert. Im relativ trockenen Abgang dominieren die Früchte, Ahornsirup und die holzigen Töne. Ein Spritzer Wasser offenbart ein feines Vanillearoma. Zugreifen sollten weniger Liebhaber klassischer Rumsorten, sondern eher Fans von unkonventionellen Geschmackserlebnissen.

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Ryoma Japanese Rum

Ryoma_Japanese_RumNoch ein Tipp für Kenner: Der Ryoma Japanese Rum. Im Gegensatz zum Teeda Rum 5 Years und dem Kiyomi Rum stammt dieser nicht aus dem Hause Helios, sondern aus der Kikusui Sake Brewing Company. Diese liegt in Shikoku, der kleinsten der vier japanischen Hauptinseln und über 1.200 Kilometer von Okinawa entfernt. Die Kikusui Sake Brewing Company ist vor allem für ihren Sake bekannt, ist aber zugleich der größte japanische Zuckerrohrverarbeiter. Dieser Rum trägt den Namen des Samurai Sakamoto Ryōma (1836-1867), der während der Meiji-Restauration eine essentielle Rolle im Kampf der Modernisierer gegen den Shōgun einnahm. Sein Familienwappen ist deshalb auf dem Verschluss der Flasche zu sehen.

Dieser Rum wurde sieben Jahre lang in Eichenfässern gelagert. So bekommt der Ryoma Japanese Rum eine goldgelbe Farbe mit leichtem Grünstich. In die Nase strömen vor allem fruchtige, florale und herbale Noten. Am Gaumen überragen in der reichhaltigen Textur Mango, Banane, Zimt, Eiche, Honig und Pfirsich. Vanille, Artischocke und Piment runden den weichen Geschmack ab. Im trockenen, mittellangen bis langen Finish kommt abermals ein würziger Honig-Geschmack zum Vorschein. Tipp: Testen Sie den Ryoma Japanese Rum aus einem Nosing Glas. Am besten entfalten sich die Aromen bei Zimmertemperatur. Der Ryoma Japanese Rum eignet sich eher zum puren Genuss, statt als Zutat für Cocktails.



Damit endet unser Ausflug ins ferne Japan. Alle hier präsentierten Rums finden Sie in unserem Onlineshop und vor Ort. Auch wenn unser Klima nicht tropisch ist, hilft Ihnen bester Rum aus Japan vielleicht trotzdem dabei, ein ostasiatisches Urlaubs-Feeling in Ihr Zuhause zu holen. Wenn Sie nicht nur Experte für japanischen Rum sein möchten, finden Sie auf unserem Blog mit Hilfe der Suchfunktion weitere Beiträge zum Thema Rum, bester Rum oder guter Rum aus den verschiedensten Ländern. Wenn Sie sich für asiatische Spirituosen interessieren, ist vielleicht unser Beitrag Guter Rum und andere Spezialitäten aus Indonesien etwas für Sie. Weitere Inspirationen und Rezepte finden Sie zudem auf unserem YouTube Kanal, der Schüttelschule.

Sie möchten lieber in Japan bleiben? Wie wäre es dann mit einem Beitrag zu japanischen Whiskys oder Was ist Sake – unsere Erklärung und Tipps. Wie immer stehen Ihnen auch unsere Mitarbeiter beratend zur Seite. Kontaktieren Sie uns per E-Mail, Telefon oder schauen Sie persönlich in unserem Shop in Essen vorbei.

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und sagen ausnahmsweise mal nicht „Cheers“, sondern

KENPAI!

Ihr Banneke Team


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