Etiketten
Etiketten
Etiketten dienen uns immer auch als Wegweiser. Wenn Sie den Weg auf unseren Blog gefunden haben, kann man wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass Sie sich in gewisser Weise und wohl auch mehr als der Durchschnitt mit Spirituosen und Weinen auseinandersetzen. Offensichtlich suchen Sie nach weiterführenden Informationen zu den Artikeln die Sie gerne genießen. Wir freuen uns natürlich sehr, dass Sie unseren Blog und zum Beispiel auch unseren YouTube Kanal so intensiv begleiten, jedoch möchten wir Ihnen heute einige Tips geben, wie Sie einen großen Teil der gewünschten Informationen auch auf anderem Weg finden können.
Warum ein Etikett?
Stellen Sie sich einmal vor, Sie möchten einen Whisky herstellen. Sie haben alles gut durchdacht, haben die Produktion bereits hinter sich und das Ergebnis ist einmalig gut geworden. Nehmen wir weiter an, dass Sie nicht die ganze Produktion für sich alleine behalten wollen. Irgendwie müssen Sie den Whisky jetzt natürlich zu den Liebhabern am anderen Ende der Produktionskette bringen. Auf dem Weg dorthin haben Sie an vielen Stellen die Möglichkeit ihr Produkt direkt vorzustellen. Sowohl bei Vertretern des Vertriebs als auch beim Fachhändler kommt der Whisky sehr gut an und am Ende finden sich tatsächlich einige Flaschen ihres selbst gemachten Whiskys in den Regalen bei Banneke und Co. wieder. So weit so gut. Und im Prinzip hat es auch bei Marken wie Bacardi, Absolut, Jägermeister und Jack Daniel´s nicht viel anders angefangen. Das eigentliche Problem ist nun aber der letzte Schritt zum Kunden selbst. Es wird Ihnen spätestens jetzt unmöglich sein, jedem potenziellen Interessenten ihr Produkt im Detail vorzustellen. Wieso sollte er sich also ausgerechnet für Ihren Whisky entscheiden? Und woher soll die Whiskyfreundin wissen, das ihr Whisky genau der richtige für Sie ist?
An dieser Stelle kommt ein oftmals unterschätzter Teil einer Spirituosen- und Weinmarke ins Spiel. Diesen wollen wir hier etwas näher beleuchten. Es ist sowohl optischer Anker als auch direkte Informationsquelle in einem: das Etikett.
Das Etikett als Visitenkarte
Ein gut gemachtes Etikett oder eine gut gestaltetet Flasche macht in vielen Fällen den entscheidenden Unterschied. Aus unserem Alltag hier im Fachgeschäft in Essen wissen wir, wie häufig auch nach Optik und Bauchgefühl entschieden wird. Der Inhalt wird da nicht allzu selten sekundär. Dabei gibt es ebenso viele Beispiele für eher einfache als auch für sehr hochwertige Spirituosen welche vor allem durch ihr Auftreten überzeugen. In manchen Fällen ist dies sich auch Absicht. Insbesondere wenn der Artikel einen lokalen Bezug hat oder mit seinem Namen ein Ort, ein Ereignis oder ein Gefühl verbunden wird, spielt der Inhalt manchmal keine große Rolle mehr. Das Eine schließt das Andere aber mit Sicherheit nicht aus. Ein gutes Beispiel für gute Qualität, welche sich dennoch hauptsächlich durch den Namen und das Etikett verkauft ist „Borbecker Schloßtropfen“. Natürlich ist dieser, wirklich gute, Kräuterbitter vor allem im namensgebenden Essener Stadtteil Borbeck berühmt und beliebt. Ebenso aber auch als Mitbringsel aus der Heimat.
Das Etikett als Marketingmittel
Ganz und gar egal schien der Inhalt aber im Sommer 2014 in der Zeit während der WM in Brasilien. Der „Golden Shoe“ Blended Whisky wurde von vielen Leuten als passendes Andenken und Gastgeschenk gekauft. Nicht ein mal wurde dabei nach dem genauen Inhalt gefragt. Dass es sich um einen Blended Scotch Whisky von durchschnittlicher Qualität handelte, war den meisten wohl egal. Die Information darüber war auf der Verpackung und dem Etikett auch höchstens Nebensache. Auch das es sich nicht um offiziellen Merchandise der FIFA handelte, war aufgrund der eindeutigen Gestaltung wohl nicht so wichtig. Eins machen diese Beispiele aber deutlich: Das Etikett und die Informationen die vermittelt werden sollen, sind ein extrem wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung. Die Hersteller haben dies schon lange erkannt. Nicht umsonst gibt es zum Beispiel beim schottischen Single Malt kaum noch einen Vertreter der nicht in einer Geschenkbox ausgeliefert wird.
In den meisten Fällen wird das Etikett jedoch nicht dazu benutzt um den Inhalt in den Hintergrund zu rücken. Viel häufiger werden das Etikett und die Gestaltung der Flasche dazu benutzt Ihnen als Kunden so viele Informationen wie möglich an die Hand zu geben, damit Sie sich auch ohne einen Probeschluck für die richtige Flasche entscheiden können. Wie sie diese Informationen finden und worauf sie achten müssen falls Sie doch einmal einen eigenen Whisky etikettieren möchten, zeigen wir ihnen in der Folge.
Gesetzliche Bestimmungen
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es in jedem Land und für jede Art von Spirituose und Wein unterschiedliche gesetzliche Vorgaben gibt, was alles auf der Flasche ausgezeichnet sein muss.
Ein besonders einfaches Anschauungsbeispiel ist der „Sahne-Marzipan Likör“. Auf dem Vorderetikett finden Sie auf einem Blick alles, was Sie als Kunde wissen müssen. Es handelt sich um einen Sahnelikör, mit Marzipangeschmack. Die Füllmenge beträgt 0,5l und der Alkoholgehalt liegt bei 16%vol. Alk. Wenn Sie jetzt noch die in der EU geltenden Richtlinien für Liköre kennen, wissen Sie im Prinzip alles, was Sie wissen müssen. Nur der Hersteller sollte noch erkenntlich sein. Auf dem vorderseitigen Etikett ist diese Angabe aber nebensächlich. In diesem Fall soll gar nicht versucht werden mit dem Etikett eine Geschichte zu erzählen oder eine besondere Herstellung zu suggerieren. Alles was für den Kunden wichtig ist, erkennt man auf den ersten Blick. Die einfache Gestaltung lässt zudem direkt vermuten, dass es sich nicht um einen außergewöhnlich teuren Likör handeln wird.
Auch sachlich gestaltete Etiketten können jedoch eine Vielzahl von zusätzlichen und wertvollen Informationen enthalten, welche je nach Art der Spirituose oder des Weines zudem auch noch vorgegeben sein können.
In Deutschland gibt es gerade bei Weinen einen große Zahl von vorgeschriebenen Informationen auf dem Etikett, welche einem mit eine wenig Sachverstand jedoch sehr viel über den Wein verraten können. Am Beispiel des 2012er Portugieser von der Winzergenossenschaft Mayschoss wollen wir Ihnen zeigen, was Sie alles von einem Weinetikett lernen können.
Die ersten Informationen finden sich bereits im einleitenden Satz. Sowohl die Rebsorte, den Abfüller, den Jahrgang als auch den Weinort kennen wir bereits. Es finden sich aber noch sehr viel mehr Informationen direkt beim ersten Blick auf das Etikett. Die Reben stammen vom Altenaher Klosterberg im Gebiet Ahr in Deutschland und der Wein wurde trocken ausgebaut. Der Inhalt der Flasche beträgt 0,75l und der Alkoholgehalt liegt bei 13,0% vol. Während der Herstellung kam, wie üblich, Schwefel zum Einsatz und der Wein ist ein Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (kurz QbA) mit einer vorgeschriebenen amtlichen Prüfnummer.
Entscheidungsfindung durch Etiketten
All diese Informationen helfen einem sehr bei der Entscheidung für den passenden Wein. Man findet sie üblicher Weise direkt auf dem Etikett. Nicht immer so deutlich und direkt wie bei diesem Wein, aber irgendwo auf der Flasche stehen Sie.
Dies gilt natürlich nicht nur beim Wein. Wobei vor allem die deutschen Weine eine besondere Vielzahl von Angaben auf dem Etikett haben. Im Bereich der Spirituosen kann man ähnliches vor allem beim Cognac und (American) Whiskey finden. Je spezieller eine Spirituose definiert ist, desto mehr Details finden sich auch auf dem Etikett.
Auch hier lassen sich beim ersten Blick auf die Flasche viele Wertvolle Informationen herauslesen. Man erkennt nicht nur dass es sich um einen Cognac handelt, sondern auch aus welchem Haus er stammt, wie lange er mindestens gelagert wurde, aus welcher Unterregion die Trauben stammen und sogar, welche Lagen verwendet wurden. Mit ein bisschen Erfahrung lässt sich mit der Zeit sehr gut erahnen in welche Richtung sich eine Spirituose darstellen wird. Ein besonders gutes Beispiel sind auch die Angaben der Regionen bei Scotch Whisky. Dort unterscheiden sich die einzelnen Abfüllung teils sehr stark voneinander und ein Blick auf das Etikett oder die Flasche verhindert, dass man einen stark torfigen Scotch bekommt, wenn man eigentlich einen süßlich, milden haben möchte.
Aber auch Etiketten die auf den ersten Blick keine Informationen bereit halten verraten einem mit etwas Übung was man wissen möchte. Zum Beispiel kann man auch auf der Flasche eines japanischen Whiskeys einige Informationen entdecken. Der Nikka Yoichi zeigt auf den ersten Blick nur große, japanische Schriftzeichen. Mit dem Blick fürs Detail lässt sich jedoch erkennen von welcher Firma der Whisky stammt, in welcher Destillerie er hergestellt wurde, wie stark er ist, wieviel Inhalt die Flasche hat und noch einiges mehr. Versuchen Sie es einmal selbst.
Der praktische Nutzen eines „guten“ Etiketts ist nun klar. Vielen Herstellern genügt es jedoch nicht die Pflicht zu erfüllen. Die Kür ist die kreative und künstlerische Gestaltung. Idealerweise soll das Etikett nicht nur Aufmerksamkeit erregen, sondern vor allem auch Emotionen wecken. Dabei zählt vor allem, das der Inhalt zum gezeigten passt. Einige bekannte Beispiele für künstlerisch besonders ansprechende Etiketten sehen Sie hier.
Künstlerische Freiheit
Solche Etiketten erzählen immer auch eine Geschichte. Man fragt sich unwillkürlich warum die Gestaltung genau so ausgefallen ist und was diese mit dem Haus oder dem Produkt zu tun hat.
Der bei vielen sehr beliebte und bekannte Monkey 47 spielt auf dem Etikett mit seinem Image und seiner Herkunft gleicher maßen.
Ein nicht unerheblicher Faktor ist dabei sicher auch der Platz im eigenen zu Hause. Eine schöne Flasche stellt man sich sicher lieber ins Regal, als eine, die keinerlei Schauwerte bietet. Zudem wirken Spirituosen und Weine ganz einfach hochwertiger, wenn die Verpackung stimmt.
In einigen Fällen wird das Etikett aber auch ganz direkt dazu genutzt um die Geschichte des Produkts oder des Hauses zu erzählen. Auf einigen Flaschen finden sich ganze Erzählungen abgedruckt. Manchmal wird auch ganz einfach die Herstellung beschrieben. Ebenso finden sich häufig besondere Angaben zur Produktion wieder. Angaben wie Small Batch, Bottled in Bond , Nave Strength und Limitierungen sind teilweise Qualitätsmerkmale (Bottled in Bond, Navy Strength) und teilweise eine mehr oder weniger sinvolle Zusatzinformation die nicht immer einen gesetzlichen Rahmen erfordert. Ob ihre Produktion nun „Small Batch“ ist oder nicht, hängt letzten Endes von ihrem eigenen Ermessen ab. Limitierungen sind da schon aussagekräftiger. Wenn es von einer Flasche Weltweit tatsächlich nur 500 gibt, dann lohnt es sich schon dies auch auf jeder einzelnen Flasche zu vermerken. In so einem Fall zeigen sich Falsche und Etikett meist schon als Kunstobjekt. Beispiele gibt es viele. Wir wollen ihnen gerne ein besonders exklusives und ein interessantes für Sammler vorstellen.
Besondere Vertreter
Der Ledaig Dusgadh 42 zählt zu den exklusivsten Scotch Whiskys überhaupt. Bei diesem 42 Jahre gelagerten Single Malt ist das „Etikett“ nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch aus handwerklicher Sicht beeindruckend. Ganz aus Metall gefertigt umschließt es nicht nur Nahtlos die Flasche, sondern auch den kompliziert geformten Flaschenhals. Die Angaben wie die Flaschennummer und die Lagerzeit können in solch einem Fall natürlich nicht einfach aufgedruckt werden. Jedes Etikett muss individuell gefertigt und geprägt werden. Ein Aufwand, wie es sich natürlich nur bei derart Wertvollen Flaschen lohnt. Fasst man den Begriff des Etiketts noch ein wenig weiter, so kann man auch die Begleithafte die einer solchen Flasche oft beiliegen mit dazu zählen.
Deutlich erschwinglicher sind häufig limitierte Sondereditionen von weniger exklusiven Spirituosen. In manchen Fällen werden die Flaschen dabei sogar handbemalt. Im Falle der jährlich aufgelegten und limitierten Sonderedition des Aalborg Jubiläumsaquavits ändert sich die eigentliche Flaschenform oft von Jahr zu Jahr kaum. Entscheidender ist, welchem Künstler in dem jeweiligen Jahr die Ehre zu Teil wird das äußere und somit das Etikett der Flasche zu gestallten.
Fazit
Wir hoffen wir konnten Ihnen den Blick für das äußere der Flaschen ein wenig schärfen. Vor allem wenn Sie einmal in die Verlegenheit kommen nicht unsere Beratung in Anspruch nehmen zu können, sollte ihnen das erlernte sicher behilflich sein. Mit ein wenig Interesse und Übung kann man viel beim Blick auf die Flasche lernen. Egal ob im eigenen Spitiuosenschrank, dem Weinkeller oder im Fachgeschäft. Entscheidend ist am Ende natürlich nach wie vor der Inhalt!
Und wenn Sie nun wirklich ihren eignen Whisky an den Mann und die Frau bringen wollen, wissen Sie worauf es ankommt!
Wir wünschen Ihnen jede Menge Spass beim entdecken.
Cheers,
Ihr Banneke Team.
Womit kann man Captain Morgan mischen? Limonaden, Bier oder doch lieber Milch – mit Captain Morgan Rum? Hier finden Sie Vorschläge und Anregungen zu Rezepten, um die international bekannteste Rummarke Captain Morgan zu genießen. Captain Morgan Black, White oder Spiced – die verschiedenen Rumsorten kommen mal mit kräftigen Aromen, mal etwas süßer mit dominanten Vanille […]
Die Hausbar ist das Aushängeschild eines jeden Cocktailliebhabers. Sie ist wie ein Garten, da, um gesehen zu werden. Die Hausbar will gehegt und gepflegt werden, um stets im Trend zu bleiben. Ebenso wie ein Gärtner braucht auch ein Barkeeper eine gewisse Ausrüstung um vernünftig arbeiten zu können. Auch wer dies eher als Hobby betreibt wird […]
Bartender wissen, dass sich die besten Cocktails nur mit einigen Hilfsmitteln zaubern lassen wie Bitters, Fillers und Co. Was das überhaupt ist und welche Sie davon kennen sollten, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag. Was Sie an Equipment hilfreich ist, um erfolgreich und mit viel Spaß tolle Cocktailkreationen zu zaubern zeigen wir Ihnen hier: Die […]