Rum Stile – Auf dem Weg zum Lieblingsrum
Dieser Artikel richtet sich an die Rumgenießer unter uns und an jene, die noch welche werden wollen. Hier stellen wir Ihnen Rum Stile vor und einen Versuch zur Kategorisieren, anhand dessen Sie Ihren persönlichen Lieblingsrum entdecken können.
Hier geht es per Klick zum jeweiligen Absatz:
- Expertenwissen: Rum Stile, ein historischer Exkurs
- Rum: Parameter zur Kategorisierung
- Rum auf Basis von Melasse
- Jamaika Stil + Empfehlung: Jamaika Stil
- Kubanischer Stil + Empfehlung: Kubanischer Stil
- Rhum aus Zuckerrohrsaft + Empfehlung: Rhum agricole/ französischer Stil
- Weiter geht’s!
Expertenwissen
Rum Stile, ein historischer Exkurs
Rum ist eine Spirituose mit einem Mindestalkoholgehalt von 37,5% vol. Der Ursprung von Rum ist klar auf den karibischen Inseln und Inselgruppen zu verorten. Diese standen ab dem frühen 17. Jahrhundert unter europäischer Kolonialherrschaft. Damalige Kolonialmächte waren Frankreich, Britannien und Spanien.
Historisch wurde Rum lange Zeit mittels dieser Dreiteilung kategorisiert: in den britischen, den französischen und den spanischen Stil.
So wurden Rums im britischen Stil nachgesagt, dass sie besonders würzig und kräftig seien. Rums im spanischen Stil seien vermeintlich leicht und süß. Der französische Stil mache den Rum hingegen sehr intensiv und komplex.
Diese Einteilung der Rum Stile nach ehemaligen Kolonialmächten ist nicht nur veraltet, bedenkt man die fortschreitende Globalisierung, sondern seit jeher schlichtweg ungeeignet. Denn der Geschmack von Rum unterliegt einem Zusammenspiel verschiedenster Faktoren, die sich von Insel zu Insel stark unterscheiden. Die Wahl des Rohstoffes, die Qualität des Ausgangsmaterials, die Art der Destillation, der Fasstyp, die Länge der Reifung und die klimatischen Bedingungen nehmen gleichsam Einfluss auf das Destillat. Sie führen zu feinen bis weitreichenden Unterschieden, die bereits zwischen Destillerien der gleichen Insel stark variieren können.
Rum Stile
Nach welchen Parametern wird denn nun Rum unterteilt?
Es gibt keine eindeutige Kategorisierung von Rum. Um das Rumsegment zu unterteilen, bedient man sich verschiedener Methoden, die zusammen gewürfelt werden können.
Für die leichtere Unterscheidung spielen weiterhin die geografische Lage der Destillerie sowie der Ausgangsstoff eine entscheidende Rolle. Die Destillationsmethode und ,wie schlussendlich das Destillat weiterbehandelt wird, sind Parameter für den Versuch einer Einteilung des Rum-Segments.
Rum oder Rhum? Das ist hier die Frage…
Geschmacklich ist diese Frage etwas schwieriger. In der Theorie dafür ganz einfach zu beantworten: Melasse oder Zuckerrohrsaft?
Rum auf Basis von Melasse
Auf dem internationalen Markt ist zu 95% Rum auf Melassebasis vertreten. Dieser wird auch Rum traditionell oder industriell genannt.
Rum auf Basis von Melasse ist, am häufigsten anzutreffen. Einfach aus dem Grund, weil der schwarz-braune Sirup als Nebenprodukt aus der Zuckerproduktion abfällt und dann effizient für die Rumproduktion weiterverwendet werden kann.
Der Geschmack von Rum unterscheidet sich von Insel zu Insel und selbst zwischen Destillerien der gleichen Insel kommt es zu großen Unterschieden. Zwei dominante Rum Stile auf Melassebasis sind der Jamaika Stil und der Kubanische Stil. Sie bilden jeweils das andere Ende einer Skala.
Rum im Jamaika Stil
Rum im jamaikanischen Stil ist nichts für Rumeinsteiger!
Denn diese Rums auf Melassebasis weisen oftmals einen sehr schweren Körper auf. Ihre Aromatik ist wuchtig und komplex.
Jamaikanische Rums entstehen im diskontinuierlichen Pot Still Verfahren. Dieses ist kostenintensiv und ineffizient. Der besondere Vorteil liegt jedoch darin, dass es sehr individuelle und aromatische Destillate hervorbringt. Die Aromatik changiert zwischen schweren, fruchtigen Noten von Banane und Ananas bis hin zu mächtigen, würzigen Noten.
Die sogenannten „High Ester Rums“ bilden eine eigene Rum-Klasse des Jamaika Stils. Vorwiegend aus Jamaika stammend, weisen diese Rums eine erhöhe Konzentration von Ester auf, bis zu 1732 mg/l. Ester ist eine organische Verbindung, wie sie für Duft-und Aromastoffe typisch ist. Die Esterkonzentration bestimmt maßgeblich die Aroma- und Geschmacksintensität des Rums.
Unsere Empfehlung: Jamaika Stil
Forsyths WP 502 White Jamaica Rum 57,0%
- Samtweicher Jamaikaner im seltenen Adam Pot Still destilliert
- Harmonisch abgerundet, süßlich ohne alkoholische Schärfe
- Als Navy Strength abgefüllt
Appleton Signature Blend Rum 40%
- Ein zugänglicher Blended Rum aus 15 verschiedenen gereiften Rums
- Pfirsich, getrocknete Aprikose und Orangenschale färben den Geschmack
- Ein Overproof Blend
- Bestehend aus Destillaten der karibischen Inseln Jamaica, Trinidad, Barbados und Guyana
- Ungewöhnlich komplexe Aromavielfalt, darunter Rosinen, Leder und Holz, treffen auf Vanille und Toffee
Rum im kubanischen Stil
Rums im kubanischen oder spanischen Stil betreffen vorwiegend Rums aus Costa Rica, Kuba und der dominikanischen Republik. Diese Rums auf Basis von Melasse werden meistens im Column-Still destilliert und besitzen demnach eher eine leichtere und frischere Aromatik. Auch die Reifezeit ist verkürzt auf maximal sieben Jahre, sodass sich der Körper samtig um die Zunge legt. Bei längerer Reifezeit erlangen die Destillate feine Vanille Nuancen.
Vorwiegend ist der kubanische Rum jedoch ungereift und klar. Für diverse Cocktails kommt dieser Rum als Basisspirituose zum Einsatz.
Unsere Empfehlung: Kubanischer Stil
- Der internationale Klassiker
- Ein klarer, kubanischer Rum (Lassen wir das hier kommentarlos stehen)
- Einfach eine solide Basisspirituose für Cocktails
- Nicht gelungen für den puren Genuss
- Ein dunkler Blended Rum
- Zu Teilen in Sauternes-Fässern aus Weißeiche gereift
- Eine ausgewogene Komposition aus süßen Noten
Legendario Gran Reserva 15 Anos 40%
- Ein Premiumprodukt aus Kuba.
- Streng limitiert auf 12500 Flaschen
- 15 Jahre gereift in ausgesuchten Fässern
Rhum aus Zuckerrohrsaft
Die Alternative zum Melasserum wird aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft gewonnen und nennt sich Rhum agricole. Diese Destillate weisen frische bis fruchtige Aromen auf. Diese Rums sind durchweg komplex und präsentieren eine dominante Süße von Zuckerrohrsaft.
Damit haben wir einen dritten Stil entdeckt. Nämlich den französischen Stil. Vorwiegend von den französischen Übersee-Départments stammend, setzt sich der Rhum agricole ausschließlich wegen seines Ausgangsrohstoffes von anderen Rumsorten ab. Produktionsländer sind unter anderem Martinique, Guadeloupe und La Réunion.
Die Weiterverarbeitung hingegen unterscheidet sich kaum von der von Melasserum.
Unsere Empfehlung: Rhum agricole
- Ein richtiger Martinique Rhum aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft
- Typisch süßliche, florale Aromatik
- Ein Klassiker für exotische Cocktails
- Ein hervorragender Rhum agricole für Einsteiger
- Herrlicher, weißer Rhume agricole aus blauem Zuckerrohr
- Wunderbar ausgewogen mit einer intensiven Süße und einem langen Abgang
- Super als Basis für Cocktails
- Junger Martinique Rhum
- Mindestens drei Jahre in Eichenfässern gereift
- Weist feine Aromen von Vanille, Banane und Ananas auf
- Schön ausgewogen und harmonisch
Weiter geht’s!
Keinesfalls reduziert sich das Rumsegment auf diese drei Stile. Sie bieten lediglich einen Anhaltspunkt für eine erste Orientierung.
Des Weiteren gliedern sich nach der Destillation zahlreiche Methoden zur Weiterverarbeitung und Optimierung sowie Individualisierung des Rums an. Neben dem echten Rum gereift oder ungereift sind zahlreiche Rum-Verschnitte auf dem Markt erhältlich sowie Inländer Rum, Spiced-Varianten und Rumliköre.
Gerne stellen wir Ihnen diese in einem weiteren Blogbeitrag vor!
CHEERS!
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