Rye Whiskey – amerikanischer Whiskey Teil 1
Rye Whiskey ist mit Amerika und seiner Geschichte so verbunden wie keine andere Spirituose. Seine Geschichte reicht von den ersten Siedlern, die ihn als Währung nutzten, bis hin zu seiner heutigen Renaissance in den Destillen und Handwerksbrennereien im ganzen Land. Rye Whiskey ist mehr als nur ein Getränk – er ist Teil des amerikanischen Erbes.
Daher beginnen wir unsere Reise durch die amerikanischen Whiskeysorten mit dieser aus Roggen (eng. Rye) hergestellten Spirituose, seiner Geschichte, Herstellung und seinen Besonderheiten. Damit du dein neugewonnenes Wissen gleich mithilfe deiner Geschmacksknospen umsetzen kannst, gibt’s natürlich auch passende Produktempfehlungen.
Neben Rye Whiskey sind auch der Bourbon und Tennessee Whiskey in Amerika berühmt und berüchtigt. Schau in den nächsten Wochen einfach in unserem Blog vorbei, um die nächsten beiden Teile unserer Reihe über amerikanische Whiskeys nicht zu verpassen!
Wie wird er hergestellt?
Rye Whiskey muss, wie der Name schon verrät, aus Roggen hergestellt worden sein. Diese Getreidesorte muss mindestens 51 % der Maische für die Herstellung ausmachen. Das Minimum der Lagerungszeit liegt bei zwei Jahren. Tatsächlich lassen nur wenige Destillerien ihren Rye länger reifen. Neben Roggen tragen meistens auch noch andere Getreidesorten wie Mais, Gerstenmalz oder Weizen zur Herstellung bei. Es gibt aber auch Hersteller, die einen besonders hohen Roggenanteil von zirka 90 % verwenden. Roggen ist es nämlich, die dem Whiskey die spezifische Würze verleiht.
Obwohl die Rye-Produktion auch in weitere Teile Amerikas, wie zum Beispiel Kentucky oder Indiana abgewandert ist, gelten Pennsylvania und Maryland auch heute noch als maßgebende Geschmacksrichtungen. Während die Pensylvannia Style Whiskeys aufgrund ihres hohen Roggenanteils sehr würzig sind, zeichnen sich die Whiskys aus Maryland durch einen höheren Maisanteil und damit auch süßere und rundere Geschmacksnoten aus. Insgesamt sind Rye Whiskeys aufgrund des Roggens im Geschmack trockener und würziger als andere Whiskeys.
Unsere Empfehlungen
Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar der Rye Whiskeys vor, die wir besonders lecker finden. Unsere Liste reicht von sehr bekannten Rye-Marken bis hin zu besonders starken und würzigen Spezialitäten. Darunter sind sowohl Whiskeys im besagten Pennsylvania-Stil mit bis zu 95% Roggenanteil, als auch welche im Maryland-Stil. Einige der Whiskeys sind unserer Meinung nach unerlässlich in der Hausbar, da sie die Grundlage für viele Cocktails darstellen. Eine größere Auswahl unserer amerikanischen Rye Whiskeys finden Sie hier: Rye Whiskey.
Bulleit Rye
Mit dem Bulleit Rye kam 2011 ein besonders ausdrucksstarker Rye Whiskey auf den Markt. Dort begeisterte er in den Folgejahren viele Fachjurys. Beispielsweise holte er bei den San Francisco World Spirits zweimal Doppelgold (2011/2013). Wahrscheinlich lag das an seinen 95% Rogggenanteil und dem bis zur erlaubten Grenze ausgekohltem Fass. So entstand ein würzig-fruchtiger Rye Whiskey mit einem schönen Rauchcharakter. Vanille, Honig, Kirsche und Pfirsich sind nur einige Komponenten, die der Bullleit Rye zu bieten hat. Außerdem erweist er sich als ausgesprochen sanft und cremig. Beinahe wäre uns der Genuss von Whiskeys dieser Marke heute nicht vergönnt gewesen. Der Urvater der Bulleit Familie verschwand im 19. Jahrhundert nämlich. Irgendwie fand das Rezept für den Bourbon seinen Weg in die Hände von Thomas E. Bulleit Junior, der 1987 damit die Bulleit Distilling Company gründete. Mit seiner Vorliebe für Roggen kreierte er so später den Straight Rye Whiskey Bulleit Rye.
Wild Turkey Rye
Alle Whiskeys der Wild Turkey Distillery in Kentucky können noch heute auf deren Anfänge zurückgeführt werden. Der Master of Master Distillers, das Urgestein Jimmy Russel, lernte mit seinem Einstieg 1954 das Handwerk nämlich noch vom Sohn eines der Gründungsbrüder Ripy. Dessen Sohn Eddie Russel trat dann auch in die Fußstapfen seines Vaters. Auf diese Weise blieben die Whiskeys immer auf höchstem Qualitätsniveau. Der Name Wild Turkey entstand erst in den 40ern des 20. Jahrhunderts. Damals nahm der Firmenchef seinen Whisky mit auf die Truthahn (Turkey) Jagd.
Auch der Wild Turkey Rye erhält durch getoastete Weißeichenfässer schöne Vanille- und Rauchnoten. Daneben zeigt sich außerdem die Frische von Pfefferminz und Zitrus, die hinter würzigen Eichennoten und fruchtig-süßen Aromen von Karamell und kandierten Früchten leicht hervorkommen. Insgesamt besitzt dieser Rye Whiskey eine seidige Textur, die auch pfeffrig und zimtwürzig daherkommt.
Yellow Rose Rye
Aus Houston, Texas, stammt dieser Rye Whiskey. Die dazugehörige Destillerie war ein Projekt von Freunden, das sie 2010 mit der Gründung der Destillerie verwirklichten. Dort stellen sie seitdem Whiskeys her, die reine texanische Produkte sind. Mit dem Kampfgeist einer Revolutionärin als Inspiration, entstehen traditionelle und auch innovative Whiskeys in Handarbeit.
So ist auch der Yellow Rose Rye ein Vollblut-Texaner, der aus einem Mashbill aus 95% amerikanischen Roggen besteht. Süß und würzig ist demnach sein Geschmacksbild. Jedoch kommt das nicht nur vom Roggen. Das handverlesene Fass trug ebenso dazu bei. Die Kombination sorgt für einen weihnachtlichen Geruch und Roggen, Holz und Ahornsirup im Geschmack. Eine pfeffrige Würze und eine dezente Minzfrische runden den Yellow Rose Rye Whiskey ab.
Pikesville Kentucky Straight Rye
Pikesville ist eine der wenigen Marken, die sich nach der Prohibition relativ schnell wieder erholen konnten. Ursprunglich stammt der Whiskey aus Maryland. Allerdings führte ein Besitzerwechsel dazu, dass nun Kentucky seine Heimat ist. Heavens Hill bedient damit nun beide Märkte. Der Pikesville Kentucky Straight Rye Whiskey besteht natürlich aus Roggen, aber auch aus Mais und gemälzter Gerste. Nach der Destillation dienen alte Eichenfässer für sechs Jahre als Ruhestätte des Whiskeys. Daraus entstand ein Rye Whiskey komplexen und runden Charakters. Dort führen die stets präsenten Roggennoten noch einige weitere würzig-süße Komponenten ein. Neben der Eichenholz– und Nelken-Würze kommen so auch süßere Aromen von Vanille und Honig zum Vorschein.
1776 Straight Rye Whiskey
1776 unterschrieben Thomas Jefferson, Benjamin Franklin und Co die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Zeitgleich destillierte Elijah Pepper in diesem Jahr seinen ersten Whiskey. Lange blieb die Destillerie in der Pepper Familie, doch heute gehört sie der Georgetown Trading Company an. Zum Glück dienen noch Originaldokumente aus dem 19. Jahrhundert als Referenz für die Rezepturen der 1776er Whiskeys. Demnach ist auch der 1776 Straight Rye Whiskey ein Produkt traditioneller Herstellung. So kommt auch sein Geschmack direkt aus einem anderen Jahrhundert. Seine kräftigen Roggennoten sollte man am besten mit wenigen Tropfen Wasser abdämpfen, damit alle Aromen herauszuschmecken sind. Zu diesen zählen nämlich die Frische von Minze und Eukalyptus neben würzigen Kräuternoten, Dill und Holz.
Knob Creek Straight Rye
Der bekannteste Whiskeyhersteller Amerikas, Jim Beam, produziert diesen Knob Creek Straight Rye Whiskey. Namensgeber ist der kleine Bach in der Nähe der Destillerie. Aus der Geschichte der Destillerie ist auch herzuleiten, warum für diesen Rye Whiskey mehr Roggen als Mais verwendet wird. Jacob Beam, Landwirt im 19. Jahrhundert, benutzte wie viele andere Bauern derzeit seine Ernteübeschüsse zur Hersellung von Bourbon. Dadurch erhält der Knob Creek Straight Rye einen süßeren Grundton als bei Rye Whiskeys üblich. Natürlich setzt sich dennoch der Roggen prägnant durch. In einem vollen Körper zeigen sich außerdem Kräuter, Eiche und Vanille. Er ist bei Barkeepern zum Mixen überaus beliebt.
Rittenhouse Kentucky Straight Rye Whiskey
Rittenhouse Kentucky Straight Whisky stammt ursprünglich aus Pennsylvania. Dort soll die Whiskeyherstellung Amerikas ihren Ursprung haben. Heute ist er wie die Pikesville Whiskeys der Destillerie Heavens Hill in Kentucky angehörig. Glücklicherweise behielten die neuen Besitzer die ursprüngliche Herangehensweise bei der Herstellung bei. Alle Flaschen der Marke sind deshalb mit dem Verweis „Bottled in Bond“ versehen. Das bezieht sich einerseits auf die strikten Qualitätsstandards aus dem Jahr 1897, andererseits auf die Lagerung unter Zollverschluss.
Dieser besondere Rye Whiskey weist neben den würzigen Roggennoten auch solche von Zartbitterschokolade und Karamell auf. Dazu gesellen sich kandierte Früchte. Abgerundet wird der Rye Whiskey durch Zimt und Muskat und einer Frische von Zitrus.
So viel zu unserem ersten Exkurs in die Welt der amerikanischen Whiskeys. Hast du mehr Lust auf Whiskey bekommen? Dann schau dir doch unsere Empfehlungen zu den besten Whiskeys bis 40 € an oder starte mit sanften Whiskeys, die sich besonders für Einsteiger eignen. Alternativ kannst du natürlich auch gleich zu einer der bekanntesten Destillerien greifen und dir deinen neuen Lieblings-Glenfiddich aussuchen oder zu einem berüchtigten Highland Whiskey greifen. Schau dich gerne um, wir haben für jedes Land mit Whiskey-Kultur, sei sie noch so jung oder alt, eine Empfehlung in petto!
Aber nicht nur pur, auf Eis oder mit Wasser kann man Whisky trinken, auch in Cocktails macht er eine gute Figur. Klassische Cocktails mit amerikanischen Whiskey, passend zu diesem Beitrag, sind zum Beispiel der Whiskey Sour oder der Old Fashioned, aber auch den Manhattan solltest du mit einem guten Rye Whiskey zubereiten.
Hilfe bei der Zubereitung deiner Lieblingscocktails und spannender Neulinge mit und ohne Whisky findest du rund um die Uhr in unserer Schüttelschule auf Youtube. Die Zutaten für die Rezepte kannst du jederzeit in unserem Onlineshop bestellen oder in der Essener Innenstadt in unserem Ladengeschäft erwerben. Unsere Kollegen beraten dich gerne!
Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und sagen:
CHEERS!
Dein Banneke-Team
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