Urige und regionale Klassiker – Lütt un Lütt
Ein Lütt un Lütt wird sicher selten in einer gehobenen Cocktailbar bestellt. In einer norddeutschen Kneipe dagegen sicher öfters. Ob Hamburg, Oldenburg, Kiel oder eine andere Großstadt, der Wirt des Vertrauens in der Musikkneipe oder Bar um die Ecke wird hier sicherlich mit einem „Moin Moin, wo geiht di dat?“ fachmännisch und souverän zum Köm und Bier greifen. Lütt un Lütt ist Plattdeutsch und heißt Klein und Klein. Aber was ist damit nun gemeint?
Wie bereits erwähnt, spielen Bier und Köm eine Rolle. Wer einen Lütt un Lütt bestellt, bekommt ein kleines Bier (ca. 0,25 L), mit dem nachgespült wird, und einen kleinen Köm (1 cl oder 2 cl). Köm bedeutet Kümmel, kann heutzutage aber auch für einen Kornbrand oder allgemein einen klaren Schnaps stehen. Passend dazu heißt die Eck- oder Stehkneipe im hohen Norden Köminsel. Im Folgenden möchten wir Ihnen mehr von diesem urigen Hamburger Mix und seinen Eigenheiten erzählen und widmen diesen Blogbeitrag allen Nordlichtern und Plattdeutschen aus Leidenschaft.
Welcher Köm zum Lütt un Lütt?
Wie bereits erwähnt kann man – je nach Regionalität – zu seinem Lütt un Lütt in Bars oder der Stammkneipe nebenan Kümmel oder Korn bekommen. An dieser Stelle möchten wir ganz klassisch und traditionell bleiben und einige Kümmel beziehungsweise Aquavit vorstellen.
Doch auch Kornbrände wollen wir nicht außen vor lassen. Für Interessierte haben wir hier einen kleinen Beitrag zum Korn zusammengestellt, der sich langsam aber sich zu einem echten Trendsetter in der zweiten Jahreshälfte 2017 entwickelt.
Die folgenden fünf Aquavit und Korn sind selbstverständlich auch alle pur ein Genuss, probieren Sie es einfach einmal aus! Ein guter Köm ist manchmal nur zum Mixen auch etwas zu schade.
Linie Aquavit 41,5% – Premium Aquavit aus Norwegen
Durch eine besondere Seelagerung, die eine Reise zweimal über den Äquator beinhaltet, erhält dieser norwegische Aquavit einen ganz besonderen und weichen Geschmack, gepaart mit einer maritimen Note. Nördlicher könnte es ja kaum mehr sein und daher absolut passend für den Lütt un Lütt!
Helbing Aquavit 41% – Neues vom Traditionsunternehmen Helbing
Beste Rohstoffe treffen hier auf jahrelange Erfahrung: Das Traditionsunternehmen Heinrich Helbing präsentiert einen neuen Aquavit, gereift in Ex-Sherryfässern. Ein ausgewogener Geschmack von Kümmel, Fenchel, Vanille und Nelken zeigt sich im Mund und bildet einen komplexen Charakter.
Jan Torf Aquavit 40% – Spezialität aus dem Norden
Vor allem im Norden Deutschlands erfreut sich der Jan Torf Aquavit großer Beliebtheit. Ausgesuchte Kräuter und Gewürze sorgen für eine charakteristische Aromatik. Wir denken: Gerade bei diesem Thema kann der Norden nicht irren – eine echte norddeutsche Spezialität!
Gilka Kaiser-Kümmel 38% – Pur und kraftvoll
Der Kümmel der traditionsreichen Firma aus Berlin stammt aus biologischem Anbau. Die ausgezeichnete Qualität spiegelt sich im Geschmack wider und macht den Kaiser-Kümmel bis heute zu einem Spitzenprodukt mit Tradition.
Helbing feiner Kümmel 35% – Hamburger Urgestein
Seit 1836 stellt die Heinrich Helbing GmbH den berühmten Hamburger Kümmel her. Alle Zutaten stammen aus dem norddeutschen Raum und machen die Spezialität mit ihrer maritimen Signatur zu einem absoluten Volltreffer in puncto Lütt un Lütt!
Mit Geschick und Fingerspitzengefühl
Damit wären wir auch schon bei der nächsten Besonderheit: der Trinkweise. Natürlich könnte man vermuten, man trinkt zunächst den Köm und dann das Bier, aber das muss den Hafenarbeitern zu einfach gewesen sein. Das Lütt un Lütt wird zusammen serviert und damit auch zeitgleich getrunken – und zwar wortwörtlich.
Hier ein kleiner Versuch, es zu erklären: Mit Daumen und Zeigefinger hält man das Bierglas, das – wir erinnern uns – ja bloß in kleiner Literangabe ausgeschenkt wird und daher auch nur ein kleines Glas benötigt. Man hält zwischen den beiden Fingern nun also nicht ein klassisches Pilsglas, sondern eher einen schmalen Tumbler. Mittelfinger und Ringfinger werden ausgestreckt, um das Pinneken mit dem Köm zu umgreifen. Der kleine Finger hat quasi Pause und wird nicht benötigt. Wahlweise können auch Ringfinger und kleiner Finger den Glasstiel des Pinnekens stabilisieren. Vor einem befinden sich also nun – gehalten in einer Hand – Bier und Kümmel.
Nun sollte man ein bisschen Geschick und Körperspannung mitbringen: Rücken gerade, der Blick nach vorne, das Bierglas geht zum Mund. Jetzt heißt es beides zusammen kippen, der Köm fließt in das Bierglas und beides zusammen dann am besten ohne zu kleckern in den Mund. (Ein bisschen schwer vorzustellen, aber wer bei YouTube den Suchbegriff „Lüttje Lage“, ein Brauchtum aus Hannover, eingibt, kann sich ein besseres Bild davon machen.)
Lütt un Lütt im Wandel der Zeit
Die Wiege des Ursprungs dieses Klassikers lässt sich wahrscheinlich im Hamburger Hafen wiederfinden. Für die Hafenarbeiter war die kleine Getränkekombination das Zeichen für das Arbeitsende und der Einstieg in den verdienten Feierabend. Jede Kneipe im Hafengebiet bot durch die Bank weg den regionalen Mix an und auch im Umland entwickelten die Menschen große Freude daran. Hinz und Kunz traf sich abends auf den kleinen Drink. Da wundert es natürlich nicht, dass das kleine Lütt un Lütt bald auch größere Kreise zog und die Touristen, die damals wie heute Hamburg umschwärmten, die Erinnerung an das Getränk mit nach Hause nahmen.
Heute ist der urige Klassiker auch weit über die Hamburger Grenzen hinaus anzutreffen, häufig in anderen Kombinationen. Dann wird zum Beispiel anstelle des Kümmels zu einem Kornbrand gegriffen oder beides gar getrennt getrunken.
Das war der zweite Teil aus unserer Reihe „Urige und regionale Klassiker“. Für den ersten Teil zum Samtkragen aus dem Ruhrpott geht es hier entlang. In unserer Schüttelschule auf YouTube können Sie sich das passende Video zum Samtkragen anschauen und darüber hinaus viele weitere Videos mit nützlichen Tipps und Anleitungen entdecken. Alle von uns vorgestellten Empfehlungen finden Sie natürlich auch in unserem Webshop von Banneke Feinkost flüssig.
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