Welcher Whisky für Whisky Ginger Ale?
Nachdem der Whisky Cola allmählich ausgedient hat, kommt nun der neue Trend im Bereich der Whisky Drinks: Whisky mit Ginger Ale. Dies ist bei weitem jedoch keine neue Erfindung! Das Rezept mit Whisky und Ingwerlimonade ist eine Wiederentdeckung, die gern neu interpretiert wird. An sich ist das Zusammenrühren nämlich sehr simpel, kann jedoch mit wenigen weiteren Zutaten – z.B. mit einem Spritzer Zitronensaft oder frischer Minze – kreativ abgewandelt werden. Außerdem gibt es hier kein Shaken und Schütteln, sondern maximal Rühren. Perfekt also, wenn man viele Gäste hat oder Einsteiger ist und trotzdem mit tollen Drinks und Cocktails absolut begeistern will! Es müssen nur genügend Eis, Whisky oder Whiskey, Ginger Ale und ausreichend Longdrinkgläser vorhanden sein.
Welchen Whisky Sie für diesen Cocktail nehmen, liegt eigentlich ganz bei Ihnen, denn fast jeder Whisky kann für einen Whisky Ginger Ale genutzt werden. Die meisten Rezepte schwören auf Irish Whiskey und Bourbon. Wir werden in diesem Beitrag ein paar unserer Lieblingswhiskys für diesen Drink vorstellen. Diese Empfehlungen passen besonders gut zur Frische des Ingwers.
Doch zunächst widmen wir uns der Zusammenstellung dieses Drinks. Danach stellen wir ein paar Tropfen vor und kommen dann zu speziellen Rezepten. Via Klick gelangen Sie sofort zu dem Teil des Beitrags, der Sie interessiert.
Was muss in einen Whisky Ginger?
Es gibt zwei Varianten: Im Tumbler serviert oder als Highball/Longdrink. In welchem Verhältnis man Whisky zu Ginger Ale wählt, ist schlussendlich entscheidend. Die meisten Rezepte verlangen ein Verhältnis von in etwa 1:3. Wer es kräftig mag, kann gern mit einem Verhältnis 1:1 beginnen.
Egal, welches Glas Sie wählen: Dieser Cocktail ist built in glass, dh. er wird und wurde schon immer direkt im Glas gebaut. Einfach Eiswürfel in das Glas geben, Whisky hinzufügen und mit Ginger Ale auffüllen. Ab hier kann man das Rezept selber abwandeln. Nach Belieben noch einen Spritzer Zitronen- oder Limettensaft und/oder ein bis zwei Dashes Bitters zugeben. Vorsichtig umrühren. Mit Zitruszesten oder –spalten (Orange, Zitrone, Limette) oder Kräutern wie Minze oder Rosmarin garnieren. Absolut kein Shaken erforderlich.
Sie sehen, ein Whisky Ginger kann sehr abwechslungsreich sein. Besonders häufig wird Limettensaft verwendet, da der Geschmack dadurch frischer wird. Mit Limetten zu garnieren ergibt außerdem einen farblich durchaus ansprechenden Kontrast. Auch mit verschiedenen Ginger Ales kann experimentiert werden. Gerade intensive Kräuter geben dem Drink noch einmal eine ganz andere Richtung. Was ins Longdrinkglas kommt, ist ihrer Kreativität überlassen – wir geben nur ein paar Anregungen und Tipps.
Empfehlungen
Wie bereits gesagt, kann man fast alle Whiskys für diesen Cocktail verwenden. Wir empfehlen gerne Bourbon, da klassischerweise mit diesem oder Rye gemixt wird. Man schwört aber auch – und das absolut zurecht! – auf Irish Whiskeys. Doch auch der ein oder andere schottische Whisky wird gern verfeinert. Wovon wir abraten, ist ein rauchiger oder torfiger Malt. Die Aromen vertragen sich meist nicht mit frischem Ginger Ale.
Bourbon
Woodford Reserve
Wer aufmerksam diesen Blog verfolgt, wird diesen Whiskey bereits kennen: Wir benutzen ihn in den meisten unserer Whiskycocktails hier auf dem Blog (z.B. im Beitrag zu unseren 10 besten Whiskycocktails) und auch in den Youtubevideos. Zwar liegt dieser preislich etwas über den weiteren Empfehlungen, doch besonders für Cocktailliebhaber lohnt sich die Investition auf jeden Fall. Unkomplizierter, dennoch qualitativ hochwertiger Bourbon, mit dem man absolut nichts falsch machen kann.
Jack Daniel’s
Es gibt kaum jemanden, der diesen Tenessee Whiskey nicht kennt. Falls Sie sich wundern: Jack Daniel’s bezeichnet sich selber als Tenessee Whiskey, erfüllt jedoch die Kriterien eines klassischen Bourbons, weswegen er mit in diese Kategorie aufgenommen wurde. Der Jack and Ginger ist der absolute Klassiker. Dieser wird im Verhältnis 1:3 gebaut und mit einer Limettenscheibe serviert. Kommt aber auch gut im Tumbler im Verhältnis 1:1.
Irish Whiskey
Warum auch immer, aber Irish Whiskey und Ginger Ale passt wie die Faust aufs Auge. Wir könnten wahrscheinlich zehn verschiedene Irish Whiskeys aus dem Hut zaubern, welche alle hervorragend für diesen Drink geeignet sind. Wir haben uns gerade noch zurückhalten können und uns auf die Klassiker beschränkt, die in eigentlich jeder Bar zu Hause sind.
Jameson Irish Whiskey
Der Jameson war für viele der Starter in die Welt des Whiskeys und ist bis heute fester Bestandteil jeder Bar. Jameson Irish Whiskey ist nicht nur für einen grandiosen Irish Coffee gut, sondern auch zum Zaubern verschiedener Longdrinks. Auch hier empfiehlt Jameson selber für den Jameson Ginger das Verhältnis 1:3 mit einem hochwertigen Ginger Ale. Geheimtipp: Limette über dem Glas kurz zusammendrücken, für mehr Limettensaft, und erst dann ins Glas geben. Dann wie üblich mit Jameson und Limonade auffüllen.
Paddy Irish Whiskey
Auch hier wieder ein Irish Whiskey, welcher liebend gern für Cocktails und Irish Coffee genommen wird. Besonders in Longdrinks macht dieser Whiskey eine ausgesprochen gute Figur, weswegen er in unseren Empfehlungen auch unbedingt erwähnt werden muss. Gerade mit dem Paddys gibt es viele kleine Geheimtipps: Probieren Sie den Paddy Ginger mit einem Schuss Cranberrynektar oder trübem Apfelsaft! Letztere Variante, mit einer Apfelscheibe serviert, wird Ihre Gäste positiv überraschen.
Schottischer Whisky
Auch hier stoßen wir wieder auf dasselbe Problem wie zuvor: Es gibt wirklich viel Scotch, der gut zu Ginger Ale passt. Doch besonders im Bereich schottischer Whiskys findet man immer wieder die besonderen Malts, die gemixt besser schmecken als andere. Wir beugen uns in diesem Falle den üblichen Verdächtigen. Warum sollte man auch an etwas Gutem noch unbedingt etwas ändern müssen?
Johnnie Walker Red Label
Johnnie Ginger gehört ebenso wie Jack&Ginger zu den absoluten Longdrink-Highlights. Auch wenn sich über Johnnie Walker streiten lässt, gibt es kaum einen besseren schottischen Whisky für einen Whisky Ginger Ale. Die würzigen Akzenten des Johnnie Walker Red Label passen einfach hervorragend zur frisch-herben Note. Auf eine Sache sollte geachtet werden: Als Garnitur passt zum Johnnie Walker Red Label eine frische Ingwerscheibe deutlich besser! Der Johnnie Ginger ist am leckersten mit Zitronensaft, Whisky und Ginger Ale im Verhältnis 1:2:3. Ein Genuss!
Famous Grouse
Ja, wir haben gesagt, dass rauchige Malts sich nicht unbedingt zur Herstellung eines Scotch Gingers eignen. Jedoch finden wir – und da sind wir nicht allein – dass der Famous Grouse mit seiner leichten Note nach Torfrauch äußerst gut mit dem Ginger Ale harmoniert. Am besten das Longdrinkglas mit Eis füllen und dann eine Orangenspalte über dem Eis auspressen und die Spalte zum Garnieren mit ins Glas geben. Dann mit Whisky und Ginger Ale (Verhältnis 1:3) auffüllen. Orange, Ingwer, Famous Grouse – Aromen, die wie füreinander geschaffen sind.
Rezepte
Obwohl wir bereits individuelle Rezeptvorschläge zu vielen der Empfehlungen gegeben haben, möchten wir gern noch zwei Rezepte gesondert vorstellen. Zum einen den absoluten Whisky Ginger Klassiker: Den Horse’s Neck. Zum anderen einen recht unbekannten, aber doch sehr spannenden Longdrink extra für den walisischen Whisky Penderyn mit Madeira Finish: Den Orchard Highball.
Horse’s Neck
Bisher war die Garnitur eher optional. Diesmal ist die Orangenzeste Pflicht! Denn der Horse’s Neck ist nach der sehr langen, gern auch etwas breiter gehaltenen, Orangenzeste benannt, welche in den Drink gehört. Entweder legt man diese komplett ins Glas oder zum Garnieren mit über den Glasrand.
Zutaten
- 5cl Bourbon
- Ginger Ale
- Angostura Bitter
- Orangenzeste
- Eiswürfel
Eiswürfel in ein Longdrinkglas geben. Bourbon hinzufügen und mit der zwei- bis dreifachen Menge Ingwerlimonade auffüllen. Ein oder zwei Dashes Bitter hinzufügen und vorsichtig umrühren. Eine lange Orangenzeste ins Glas geben und mit einem Trinkhalm servieren. Cheers!
Orchard Highball
Der Orchards Highball ist ein relativ unbekannter, aber sehr interessanter Cocktail. Er verlangt nach einem ganz spezifischen und auch recht speziellen Whisky: Penderyn Madeira Finished Welsh Malt. Penderyn ist eine hervorragende walisische Destillerie. Dieser Whisky kann daher sehr gut pur genossen werden, weswegen auch hier unbedingt das Verhältnis 1:1 eingehalten werden muss. Nur so kann das einzigartige Aroma des Penderyns gut durchkommen!
Zutaten
- 5cl Penderyn
- 5cl Ginger Ale
- 2Dashes Angostura Bitter
- Eine Limettenspalte
- Ein Schuss naturtrüber Apfelsaft
- Eiswürfel
Das Eis in ein Highballglas füllen. Die Limette darüber ausdrücken und mit ins Glas geben. Penderyn Whisky, Angostura und Ginger Ale zusammen ins Glas geben. Mit einem Schluck naturtrübem Apfelsaft abrunden. Nach Wunsch mit Minze und Apfelspalten garnieren. Mit einem Strohhalm servieren. Cheers!
Anregungen zum Whisky Ginger Ale
Wie Sie Ihren persönlichen Cocktail, oder Ihre Cocktails zubereiten, ist Ihrer Fantasie überlassen. Experimentieren Sie doch mit mehr Zitronensaft oder der extra Limettenspalte für geschmackliche Frische. Für den Aromenkick können Sie auch den Rand des Longdrinkglases mit der Schale einer Orange abreiben. Oder machen Sie doch einen Cocktail-Vergleich mit Freunden! Dabei können Jameson und Johnnie Walker Red gegeneinander antreten. Alternativ testen Sie, ob Ihnen die Variante mit amerikanischem Whiskey oder schottischem Whisky besser gefällt: Jameson gegen Jack. Trotz der begrenzten Auswahl an Zutaten sind die Möglichkeiten beim Zubereiten und Garnieren fast grenzenlos. Wählen Sie im Supermarkt einfach aus, wonach Ihnen gerade ist. Kreieren Sie Ihr eigenes Rezept schnell und simpel mit wenigen Zutaten.
Tipps gegen das Cocktail-Fieber
Sie sehen, selbst ohne Shaker lassen sich tolle Cocktails mit Whisky zaubern. Wer Lust auf noch mehr Cocktails hat, die simpel in der Herstellung sind, kann einen Blick in unsere Cocktails Ohne Shaker Edition werfen. Wer noch mehr Cocktails mit Whiskey und Whisky zaubern möchte, sollte sich auch Unsere 10 Besten Whiskycocktails anschauen. Dort finden Sie verschiedene Cocktails und Longdrinks: Von simpel mit wenigen Zutaten auf Eis bis hin zu Varianten aus dem Shaker mit frischer Minze und Zitronensaft.
Wer sich vom Cocktail-Fieber hat anstecken lassen und nun seine eigene kleine Bar aufbauen will, ist genau richtig bei unserer Hausbar-Serie. Da können Sie sich auch noch einmal in das Thema Bitters und Fillers einlesen:
2.Die Hausbar – Bitters, Fillers und Co
3.Die Hausbar – Der Spirituosenguide
Wir wünschen viel Spaß beim Mixen. Cheers!
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