Welcher Whisky hat einen sanften Geschmack?
Whisk(e)yflaschen gibt es massenhaft – das Angebot ist also nicht das Problem. Das wissen Sie nur zu gut, wenn Sie schon einmal unsere vollgepackten Regale gesehen oder sich durch unseren Onlineshop geklickt haben. Wo fängt man also an zu suchen, wenn man einen sanften Whisky probieren will? Als Anfänger will man schließlich klein anfangen. Die kurze Antwort: bei uns. Die längere Antwort finden Sie in diesem Blogbeitrag. Viele fangen mit einem solchen weichen Whisk(e)y an und probieren sich so lange durch, bis sie beim rauchigsten aller Whisk(e)ys ankommen. Das kennen vielleicht auch die Wein-Kenner unter Ihnen: Früher bevorzugte man es süß und unkompliziert, heute kann der Wein nicht trocken und komplex genug sein.
In diesem Artikel gehen wir darauf ein, was es bei der Wahl des ersten Whisk(e)ys zu beachten gibt. Was macht einen sanften Geschmack aus? Woran erkennt man einen Anfänger-Whisk(e)y? Greife ich besser zu irischen, schottischen oder amerikanischen Destillaten? All diese Fragen werden im Folgenden geklärt, bevor es an unsere Empfehlungen geht. So werden Sie im Handumdrehen vom Einsteiger zum Experten.
Übrigens, haben Sie sich über unsere Schreibweise der Whisk(e)ys gewundert? Die ist schnell erklärt. Beide Schreibweisen des Wortes, Whiskey und Whisky, sind korrekt. Der knifflige Teil besteht darin, die richtige Schreibweise mit dem richtigen Herkunftsland zu verbinden. Wenn Sie über ein Getränk aus Schottland, Kanada oder Japan sprechen, verwenden Sie die Schreibweise ohne das „e“. Whiskeys aus den Vereinigten Staaten oder Irland schreibt man mit „e“. So einfach ist der Unterschied.
- Sanfter Whisk(e)y : Das gibt es zu beachten
- So finden Sie einen Anfänger-Whisk(e)y
- Ein irischer oder ein schottischer Whisk(e)y ? Oder doch Bourbon?
- Whisky und Whiskey für Einsteiger: Unsere Empfehlungen
Sanfter Whisk(e)y : Das gibt es zu beachten
Grundsätzlich stehen Highland Whisky s für einen sanften und weichen Geschmack. Häufige Namen, die dabei fallen, sind zum Beispiel Glenmorangie oder Glenrothes. Allerdings lässt sich das längst nicht verallgemeinern, denn Glenrothes bietet mittlerweile auch einen rauchigen Whisky an. Diese Annahmen kommen daher, dass das Angebot an Whisk(e)ys früher sehr viel begrenzter war. Heutzutage bieten viele Häuser alle möglichen Sorten an. Ein blindes Zugreifen empfiehlt sich also nicht. Dazu kommt, dass das individuelle Empfinden eine große Rolle spielt. Whisk(e)y-Kenner können auch einen rauchigen Drink als sanft und weich empfinden, während Einsteiger bei einem Ardbeg eher die Nase rümpfen dürften.
So finden Sie einen Anfänger-Whisk(e)y
Die eine todsichere Wahl für Einsteiger gibt nicht. Trotzdem gibt es ein paar Kriterien, die es Anfängern erleichtern, den idealen ersten Tropfen zu finden. Zum Beispiel können Sie sich zu Beginn an Single Malts halten. Das ist nicht unbedingt aus nur geschmacklichen Gründen empfehlenswert, aber Single Malts werden aus unterschiedlichen Fässern nur einer Destillerie hergestellt. Um den Charakter einer bestimmten Brennerei kennenzulernen, ist das in jedem Fall hilfreich.
Außerdem lohnt sich ein Blick auf das Age-Statement. Die meisten Hersteller geben die Lagerungszeit auf dem Etikett an, manche verzichten aber auch darauf. Für den Einstieg empfehlen viele Whisk(e)y-Kenner Produkte mit einem Alter von 10 bis 15 Jahren. Das wahrscheinlich wichtigste Kriterium ist die Aromenpalette. Allzu strenge Geschmacksnoten sollten Sie vermeiden. Whisk(e)ys mit Noten von Lagerfeuer, Torf, Tabak, Ledercouch oder Schuhcreme (ja, das gibt es, zum Beispiel hier), haben ohne Frage ihre Berechtigung, sind aber eher etwas für Fortgeschrittene.
Ausschlaggebend ist zudem die Herstellung. Ein dreifach destilliertes Produkt kann einen weicheren Geschmack haben, wobei es auch dafür keine hundertprozentige Garantie gibt. Zudem sollten Sie beachten, dass jede Destillation zwar etwas zur Weichheit beiträgt, dafür aber auch etwas von der Aromenvielfalt wegnehmen kann.
Ein irischer Whiskey oder ein schottischer Whisky ? Oder doch Bourbon?
Der ein oder andere Experte wird Sie entweder zum Bourbon-Regal oder zu den irischen Whiskeys schicken. Nicht ganz verkehrt, denn die Iren gelten als besonders weich. Viele Sorten lassen sich als fruchtig und sanft charakterisieren – ideal für Einsteiger. Auch hier wäre eine Generalisierung aber unzutreffend. Bourbon ist tatsächlich häufig eine gute Wahl. Die Herstellung erfolgt hier zu einem hohen Anteil aus Mais statt zum Beispiel Roggen. Dazu kommt die Reifung im getoasteten Fass, die Vanillearomen und damit unweigerlich eine gewisse Sanftheit mit sich bringt.
Schottische Whiskys lassen sich noch weniger verallgemeinern, weil die verschiedenen Regionen sich durch verschiedene Geschmäcke auszeichnen. Übrigens finden Sie bei uns eigene Beiträge über die Regionen Speyside, Campbeltown, Highlands, Lowlands , Islay und weitere Inseln. Von den schottischen Produkten eignen sich weiche Highland Whiskys gut für unerfahrene Gaumen. Gute Anhaltspunkte sind Sorten mit einem frischen und sanften, aber dennoch komplexen und vielsagenden Charakter. Tipp: Ihr Whisk(e)y schmeck Ihnen zu rauchig oder zu torfig? Versuchen Sie ein Stück Schokolade dazu. Erstens eröffnen Sie so ganz neue Aromenwelten, zweitens gleicht die Schokolade etwas von den ungewohnten Aromen aus. Auf unserem Blog finden Sie im Beitrag Whisky und Schokolade mehr Infos dazu.
Whisky und Whiskey für Einsteiger: Unsere Empfehlungen
Natürlich gibt es zahllose geeignete Optionen, wir möchten Ihnen allerdings einen ersten Überblick geben. So können Sie sich anhand unserer Auswahl einen eigenen Eindruck verschaffen, bevor Sie Ihren Kauf tätigen. Unsere Auswahl besteht aus Whisk(e)ys aus ganz unterschiedlichen Preissegmenten, nur die ganz hochpreisigen haben wir ausgelassen. Der erste Whisk(e)y sollte zwar durchaus eine gewisse Qualität haben, allerdings muss man nicht gleich zu dreistelligen Beträgen greifen, wenn man noch gar nicht so genau weiß, was man mag und was nicht.
Balvenie 12 Years
Balvenie DoubleWood 12 Years ist gewissermaßen ein „Must-Drink“, sowohl für Kenner als auch für Einsteiger. Das hat schon fast historische Gründe: David Steward, Master Blender bei Balvenie, war Anfang der 1980er Jahre einer der ersten, der Whisky doppelt im europäischen Sherryfass lagerte. Damals eine revolutionäre Idee, heute überall verbreitet. Besonders Whisky-Liebhaber wissen das beliebte Verfahren zu schätzen. Zunächst reift der DoubleWood in ehemaligen Bourbonfässern für 12 Jahre zu einem ohnehin schon komplexen und körperreichen Scotch heran. Der Clou ist aber die zweite Reifung im Ex-Sherryfass, die die Qualität steigert und den Geschmack abrundet.
Die doppelte Fasslagerung hinterlässt ihre Spuren auch in der tiefen, rotgold schimmernden Farbe des Balvenie DoubleWood 12 Years. Interessanter für Whisk(e)y-Anfänger: Das Bouquet zeichnet sich durch leicht zugängige Aromen nach Vanille, etwas Honig und getrockneten Früchten aus. Zu diesen klassischen Noten gesellen subtile Anklänge nach Muskat und Zimt sowie zarte blumige Nuancen. Am Gaumen fächern sich diese Töne gekonnt auf. Die einzigartige Kombination der verschiedenen Aromen lässt sich so nur beim Balvenie DoubleWood 12 Years finden. Das lange und intensive Finish zeichnet den Whisky aus der Speyside vollends als Klassiker aus.
Dalwhinnie 15 Years
Dalwhinnie 15 Years ist ein Highland Single Malt Whisky für mutige Anfänger. Sein fruchtig-süßes Geschmacksprofil und sein sanfter Charakter machen ihn zwar zu einer guten Wahl für unerfahrene Gaumen. Gleichzeitig bringt die subtil rauchige Note das gewisse Etwas mit sich. Dalwhinnie bedeutet auf Gälisch übrigens so viel wie „Versammlungsplatz“. Kein Wunder also, dass der Highland Single Malt Whisky viele Freunde hat. Mittlerweile gehört Dalwhinnie außerdem zur Reihe der Classic Malts von Diageo. Die Abfüllung des 15-jährigen Single Malts zählt zu den beliebtesten Malts dieser Reihe.
Dafür ist auch das weiche und süßliche Bouquet des Dalwhinnie 15 Years verantwortlich. Noten von Honig und Vanille sowie dezenter Torf, Sahne, Schwefel und Früchte umspielen die Nase. Auch ein Hauch rauchiges Heidekraut blitzt hindurch. Spätestens jetzt wird klar, dass dieser Whisky eher für Einsteiger mit einem etwas gewagten Gaumen ist. Diese werden die geschmeidige und schöne Struktur auf der Zunge aber sicherlich zu schätzen wissen. Noten nach Blumen und Honig bestimmen die Palette. Seine Sanftheit und Ausgewogenheit machen ihn trotz der ungewohnten Aromen zu einer guten Wahl für unerfahrene Whiskytrinker. Das Finish ist dezent rauchig und nachhaltig – typisch für die Region.
Glenmorangie The Original
Der wohl am häufigsten empfohlene Anfänger-Whisky ist der Glenmorangie The Original. Nicht ohne Grund ist er das Aushängeschild des Hauses aus Schottland. Dieser Highland Single Malt wurde zuerst in Ex-Bourbonfässern und schließlich in extra designten Fässern gelagert. Das Bouquet dieses 10-jährigen Single Malts erinnert an einen italienischen Garten mit Noten von Mandarinen-, Zitronen-, Apfel-, Birnen- und Pfirsichbäumen. Hinzu kommen Düfte von Vanilleeis, Geranien und Minze. Am Gaumen präsentieren sich die Früchte des italienischen Gartens und sorgen dort für eine Geschmacksexplosion. Zuerst legt sich die Vanille sanft auf die Zunge, gefolgt von einem cremigen Körper. Eine harmonische Würzigkeit untermalt das fruchtig-frische Profil. Der Abgang glänzt durch eine süßliche Komponente. Von den angenehmen Nuancen nach Orange und Pfirsich sowie Apfel und Karamell kann man lange zehren. Auch der feine Malzcharakter kommt nochmal zur Geltung und spielt seine Stärke aus.
Der Glenmorangie The Original kann bereits mehrere Auszeichnungen und Goldmedaillen für sich beanspruchen und erfreut sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Diesen Whisky kann man ruhigen Gewissens an jeden Whisky-Einsteiger und gute Freunde gleichermaßen verschenken.
Empfehlenswert sind auch seine Erweiterungen. Der Malaga besticht am Gaumen durch Nuancen nach Milchschokolade, Honig, Zimt, Ingwer und Muskat. Der Lasanta Single Malts erinnert an köstliche Desserts mit Rosinen in Schokolade, Honig und weichem Karamell. Der Quinta Ruban gewann durch ein langes Finish in exklusiven Portweinfässern ein schokoladiges Aroma sowie eine spannende Tiefe.
Auchentoshan Three Wood
Auchentoshan Three Wood ist ein harmonischer und zugleich komplexer Single Malt Whisky. Die für Auchentoshan typische dreifache Destillation ergibt einen besonders sanften Brand. Die Lagerung in drei verschiedenen Holzfasstypen gibt dem Lowland Whisky seinen Namen. Als erstes reift der Brand in Ex-Bourbon-Fässern, dann in Oloroso-Sherryfässern und zum Schluss in Pedro Ximenez-Sherryfässern. Der aufwändige Reifeprozess gewährleistet einen Lowland Single Malt von hoher Komplexität und Vielschichtigkeit. Das allein macht ihn attraktiv für Einsteiger.
Dazu kommt der schöne Bronzeton mit rötlichen Reflexen, die sofort ins Auge fallen. Die fruchtbetonte Nase unterstreicht die Aromen von Johannisbeeren, Orangen und Pflaumen. Karamell und Rosinen begleiten das Bouquet. Am Gaumen zeigt sich der für Auchentoshan typische, sanfte und harmonische Körper. Ideal für Anfänger: Im Vordergrund steht hier eindeutig die Fruchtigkeit. Um der schottischen Komposition mehr Tiefe zu geben, untermalen ein Hauch Karamell sowie zarte Gewürznoten von Zimt den Gesamteindruck. Auch im Finale bleibt es fruchtbetont. Angenehm ist dabei die sanfte Süße. Auchentoshan Three Wood ist zugegebenermaßen nicht die günstigste Option, dafür kann man von einer Wahl mit hoher Trefferquote sprechen.
Bushmills Original Bourbon Cask Finish
Einsteiger mit einem begrenzten Budget entscheiden sich nicht selten für den Bushmills American Oak Cask Finish. Der irische Blended Whiskey stammt aus der ältesten Brennerei der Welt. Was ihn für Anfänger so attraktiv macht? Neben dem vergleichsweise niedrigen Preis spielt sicherlich der weiche Charakter die wichtigste Rolle. Der kommt durch die besondere Reifung zustande. Nach einer Lagerung in Bourbon- und Sherryfässern, fand ein Finish der besonderen Art statt. Master Blenderin Helen Mulholland nutzte nämlich ihre freundschaftlichen Kontakte zu Kollegen in Kentucky, die die Fässer für die Veredelung des Bushmills American Oak Cask Finish lieferten. Extra für den Irish Whiskey wurden die Ex-Bourbon-Fässer zweifach getoastet, um so ein noch weicheres Produkt zu erhalten. Der Single Malt wurde anschließend mit dem typischerweise dreifach destillierten Irish Grain Whiskey vereint.
In die Nase steigen Düfte nach Honig, frisch gebackenen Keksen, delikate Eichennoten und sanfte Vanille. Der reichhaltige Gaumen brilliert durch weiche und süßliche Töne, die an Crème Brûlée und karamellüberzogene Äpfel denken lassen. Auch der Hauch Vanille aus der Nase hält sich. Der langanhaltende und feine Abgang lässt Aromen nach Ahornsirup durchblitzen und holzige Nuancen, gepaart mit einem Hauch Malz, anklingen.
Yellow Rose Outlaw Bourbon
Unsere letzte Empfehlung kommt geradewegs aus Texas. Mit Fug und Recht darf man den Yellow Rose Outlaw Bourbon Whiskey wohl als den Cowboy unter den Whiskeys bezeichnen. Der Namenszusatz „Outlaw“ soll nämlich darauf hinweisen, dass dieser Texaner auf Konventionen pfeift. Anders als herkömmliche Bourbon Whiskeys erfolgt die Herstellung zu einem extrem ungewöhnlich hohen Anteil an Mais, nämlich aus 100 Prozent. Dabei setzt die Marke Yellow Rose ausschließlich auf Bio-Mais aus lokalem Anbau – da machen die Texaner keine Kompromisse. Genauso wenig wie der Yellow Rose Outlaw Bourbon. Erhältlich ist er nur in einer limitierten Auflage. Dieses Premium-Produkt macht Ihren ersten Schluck Whiskey also zu einem ganz besonderen. Eine Wahl, mit der man durchaus angeben kann.
Das schafft man schon mit dem wunderschönen, satten Kupferton, durch den goldene Reflexe schimmern. Für das Bouquet sollte man sich Zeit nehmen. Die sehr intensive und aromatische Nase stellt kräftige Noten nach Karamell und Vanille in den Vordergrund. Blumige Komponenten sorgen für eine interessante Untermalung. Die Zunge wird von einem vollen Körper umschmeichelt, der durch eine unverwechselbare Reichhaltigkeit glänzt. Die Vanillenote aus der Nase bleibt auch am Gaumen präsent. Sie passt wunderbar zu den süßlichen Aromen, die im Mund ihr gesamtes Potential entfalten. Auch im langanhaltenden Finale bleiben diese erhalten.
Wer noch mehr über schottische Whiskys wissen möchte, dem sei unser Artikel Whiskysorten aus Schottland – was schmeckt? ans Herz gelegt. Wer schon etwas weiter fortgeschritten ist, dürfte unseren Beitrag Rauchiger Whisky – 10 Empfehlungen mit viel Rauch und Torf interessant finden.
Übrigens ist Whisk(e)y eine ganz hervorragende Basis für leckere Cocktails, gerade für alle, die den puren Geschmack nicht so gerne mögen. Mehr Infos und jede Menge Videoanleitungen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal, der Schüttelschule.
Für alle Fragen rund um das Thema Whisk(e)y sowie für alle Anliegen, die mit Spirituosen zu tun haben, sind wir innerhalb unserer Geschäftszeiten für Sie da. Kontakten Sie uns telefonisch (0201 247 710), per Mail (info@banneke.de) oder besuchen Sie uns in unserer Filiale in Essen.
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