Craigellachie 37 Years 46,5% 0.70

Also wenn eine Abfüllung das Label Exceptional Cask (außergewöhnliches Fass) tragen darf, dann der Craigellachie 37 YO. Schließlich ist es fast vier Jahrzehnte her, dass dieser Dram aus den Pot Stills floss.

November 1984 scheint wahrlich lange her zu sein. In dem Monat trat Ronald Reagan seine zweite Amtszeit als US-Präsident an und die Billardmannschaft der BRD wurde überraschenderweise Europameister. Und während all dies vor sich ging, Stevie Wonder auf Platz eins der deutschen Charts war, derweil wurde in der Speyside Brennerei von Craigellachie Whisky gebrannt. Whisky, auf dessen Vollendung die Verantwortlichen lange Zeit warten müssen.

Der New Make Spirit floss aus den Stills, als die Brennerei noch zu dem damaligen Scotch-Giganten Distillers Company Limited gehörte. Wenige Jahre nach dem der Spirit für den Craigellachie 37 YO ins Fass gefüllt wurde, trat Diageo auf den Plan; Ende der 1990er-Jahre dann begab sich die Speyside-Destillerie in die Hände von Bacardi.

Den Großteil seiner unwahrscheinlich langen Reifezeit verbrachte der Dram in schottischen Refill-Casks. Selbstredend sind im Refill-Casks nicht mehr ganz so viele Aromen wie in First-Fill-Fässern, schon gar nicht nach drei Jahrzehnten. Und so erhielt der Craigellachie 37 YO noch ein mehrmonatiges Finish in eben jenen First-Fill-Bourbon-Casks, bevor es ans Bottling ging. Für 3012 Flaschen hat es insgesamt gereicht; 300 davon sind für den deutschen Markt bestimmt. Und wer sich glücklich schätzen kann und einen dieser begehrten limitierten Whiskys in der Hand hält, den erwartet purer Perfektionismus. Düfte von Ananas, Bananenbrot, etwas Kokos, Vanille und angenehmen Holzaromen prägen das Nosing. Am Gaumen machen sich die 37 Jahre in Form einer herrlichen Komplexität breit: Frucht, Süße und etwas Säure sind dabei. Das Finish scheint fast so lang, wie die Reifezeit und ist geprägt vom Aroma gerösteter Mandeln.