Kettenfett
Als Matthes Schauerte, Benjamin Jürgens und Jens Peter Vente vor mehr als zehn Jahren mit ihrer mehr oder weniger simplen Idee daherkamen, hätte wohl keiner damit gerechnet, dass sie mit ihrem Kettenfett-Likör ein marktstabiles Produkt lanciert haben. Seit 2014 ist der tiefschwarze Lakritzlikör in Bars, Restaurants und im Einzelhandel zu finden; Schauerte und Vente wiederum haben dafür reichlich Know-How gefunden.
Ob es nun zum Ende der Nuller-Jahre oder im aufkommenden neuen Jahrzehnt war, ist erst einmal nebensächlich. Faktisch hat um 2010 herum eine recht glückliche Begebenheit stattgefunden. Schauerte, Jürgens und Vente waren auf Hausparty; auch ein finnischer Zeitgenosse war dabei und hatte rein zufällig eine Flasche seines Nationalgetränks dabei. Ein Salmiak-Likör, wie ihn die Skandinavier und Dänen gerne trinken.
Den drei Sauerländer-Jungs ging es offensichtlich nicht anders und der Salmiakgeist ging in sie über. Die Idee war geboren: Ein guter, also ein wirklich guter, Lakritzlikör aus dem Sauerland soll es werden. Denn tatsächlich war der Markt, was Lakritzliköre anging, zu dem Zeitpunkt noch recht überschaubar. Wobei die Geschmacksrichtung an sich kein Schattendasein fristet - sind anis-angelehnte Spirituosen und Liköre (wir denken Ouzo, Pastis, Raki) durchaus beliebt. Nur ist Anis nicht gleich Lakritz, wenngleich sich die Geschmäcker ähneln.
Und was ist eigentlich Lakritz? Da mussten die ambitionierten Sauerländer, die sich im Übrigen schon von Kindesbeinen an kennen, erst einmal ihre Hausaufgaben machen, während Woche für Woche neuer Lakritzlikör mit Salmiakpastillen und Co. angesetzt wurde. Die gängige Herstellungsweise für den Hausgebrauch (das Mazerieren von lakritzhaltigen Lebensmitteln in Korn oder Vodka) hatte natürlich keine Zukunft, wenn das Projekt Kettenfett ernsthaft an den Start gehen soll.
Und bei all dem Spaß, den vor allem Matthes Schauerte ausstrahlt, war schon ein gewisser Ernst mit von der Partie.
Also wurde begonnen, die Sache ernsthaft und (teil)professionell anzugehen. Als Erstes musste Know-How her; und zwar reichlich. Denn keiner der Gründer hat seinen Background im Spirituosengeschäft. Musikwissenschaft, Betriebswirtschaft und Grafikdesign: Mit diesen drei Dingen kannten sich die Macher hinter Kettenfett zum damaligen Zeitpunkt aus. Also wurde recherchiert, Zutatenverzeichnisse studiert, das finale Produkt in seine Einzelteile heruntergebrochen bis hin zum Finden von Lieferanten für Flachen und Verschlüsse. Von Versicherungen und all dem "Ernsthaften" ganz zu schweigen.
Das Ganze gestaltete sich als ein mehrjähriger Prozess. Vier Jahre, doch die haben sich allem Anschein nach gelohnt: 2014 feierte Kettenfett sein Debut. Aber nicht etwa mit einer großen Release-Kampagne und frisiertem Marken-Launch. Das wäre auch nicht in der Sauerländer-Natur der Kettenfett-Gründer. Bodenständig und vor allem regional-authentisch ging der Lakritzlikör beim Schützenfest in Kirchhundem an den Start. Wobei der Schützenverein in Kirchhundem kein kleiner Dorf-Verein ist. Mit über 700 Mitgliedern dürfte das 2014er-Schützenfest schon einen recht zünftigen Rahmen für den Markenlaunch geboten haben.
Zwar kamen in den Anfangsjahren auch Anfragen anderer Großevents, doch da mussten Schauerte und Vente passen. Eine Standgebühr im fünfstelligen Bereich war weit ab von allem Realistischen. Schließlich zahlte Kettenfett noch nicht die Miete der Gründer; alle arbeiteten zeitweise weiterhin in ihren "originalen" Jobs.
Tatsächlich gehört dies der Vergangenheit an: Der Lakritzlikör zahlt, beziehungsweise deckt mittlerweile die Mieten (und auch die Currywurst) und die Tagewerker GmbH (so heißt das Unternehmen hinter Kettenfett) hat neben Schauerte drei weitere Mitarbeiter. Mitarbeit ist ohnehin ein ganz gutes Stichwort: Denn Miteinander wird bei der Tagewerker GmbH ebenso wie im Sauerland großgeschrieben. So ziert das Kettenfett-Logo beispielsweise ein lokales Frauenfußball-Team ebenso wie die eigenen Feuertonnen von einer lokalen Metallfirma. Auf Hot Rods und Konzerten, auf Hoodies und sogar in der Kölner Eishalle zeigt sich die Marke präsent, dabei quasi.
Bedeckt bleibt Schauerte bei den Jahresumsätzen. Auch über die Rezeptur hält sich die Tagewerker GmbH natürlich bedeckt. So viel steht fest: Es ist reichlich Salmiak im Kettenfett, das mit 25 Volumenprozenten Alkohol abgefüllt wird. Hergestellt wird der Likör in einer Lohndestillerie; der Vertrieb läuft über Partner. Und die finden sich verstärkt auch in Norddeutschland; schließlich ist man hier, aufgrund der Nähe zu Skandinavien, auch tendenziell eher mit Lakritz-Likören verbunden.
Künstliche Farb- und Zusatzstoffe schließt Schauerte aus; dafür aber nicht die Möglichkeiten, die Kettenfett bietet. Vom Purgenuss (ob zimmertemperiert oder gut gekühlt) abgesehen, ist der Lakritzlikör aus dem Sauerland vielfältiger, als man zunächst annehmen würde. Hier der "Verbrenner":
1. Ein Longdrink-Glas vorkühlen und anschließend mit Eis befüllen.
2. 5 cl Kettenfett, 2 cl Vodka sowie den Saft einer halben Limette hinzufügen.
3. Mit Ginger Beer oder Ginger Ale auffüllen und mit einem Rosmarinzweig garnieren.
Weiter geht es mit einem "Kettmopolitan":
1. Einen vorgekühlten Tumbler mit Eis befüllen.
2. 4 cl Kettenfett, 12 cl Cranberrysaft sowie den Saft einer halben Limette hinzugeben.
3. Mit Zitronenlimonade auffüllen und mit einer Limettenscheibe garnieren.
Der tiefschwarze Lakritzlikör lässt sich auch als Zutat für eine Abwandlung des White Russians einsetzen; oder aber zusammen mit Vodka und Kirschsaft für alle Liebhaber fruchtiger Drinks. Und falls sich einer fragt: Ja, Kettenfett und Eierlikör passen ebenfalls zusammen.
Produkte
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Ein klassischer Werdegang: Keine Ahnung vom Metier, aber eine tolle Schnapsidee
Ob es nun zum Ende der Nuller-Jahre oder im aufkommenden neuen Jahrzehnt war, ist erst einmal nebensächlich. Faktisch hat um 2010 herum eine recht glückliche Begebenheit stattgefunden. Schauerte, Jürgens und Vente waren auf Hausparty; auch ein finnischer Zeitgenosse war dabei und hatte rein zufällig eine Flasche seines Nationalgetränks dabei. Ein Salmiak-Likör, wie ihn die Skandinavier und Dänen gerne trinken.
Den drei Sauerländer-Jungs ging es offensichtlich nicht anders und der Salmiakgeist ging in sie über. Die Idee war geboren: Ein guter, also ein wirklich guter, Lakritzlikör aus dem Sauerland soll es werden. Denn tatsächlich war der Markt, was Lakritzliköre anging, zu dem Zeitpunkt noch recht überschaubar. Wobei die Geschmacksrichtung an sich kein Schattendasein fristet - sind anis-angelehnte Spirituosen und Liköre (wir denken Ouzo, Pastis, Raki) durchaus beliebt. Nur ist Anis nicht gleich Lakritz, wenngleich sich die Geschmäcker ähneln.
Und was ist eigentlich Lakritz? Da mussten die ambitionierten Sauerländer, die sich im Übrigen schon von Kindesbeinen an kennen, erst einmal ihre Hausaufgaben machen, während Woche für Woche neuer Lakritzlikör mit Salmiakpastillen und Co. angesetzt wurde. Die gängige Herstellungsweise für den Hausgebrauch (das Mazerieren von lakritzhaltigen Lebensmitteln in Korn oder Vodka) hatte natürlich keine Zukunft, wenn das Projekt Kettenfett ernsthaft an den Start gehen soll.
Und bei all dem Spaß, den vor allem Matthes Schauerte ausstrahlt, war schon ein gewisser Ernst mit von der Partie.
Hätte, hätte…sie haben: Kettenfett schmiert die durstigen Kehlen im Sauerland
Also wurde begonnen, die Sache ernsthaft und (teil)professionell anzugehen. Als Erstes musste Know-How her; und zwar reichlich. Denn keiner der Gründer hat seinen Background im Spirituosengeschäft. Musikwissenschaft, Betriebswirtschaft und Grafikdesign: Mit diesen drei Dingen kannten sich die Macher hinter Kettenfett zum damaligen Zeitpunkt aus. Also wurde recherchiert, Zutatenverzeichnisse studiert, das finale Produkt in seine Einzelteile heruntergebrochen bis hin zum Finden von Lieferanten für Flachen und Verschlüsse. Von Versicherungen und all dem "Ernsthaften" ganz zu schweigen.
Das Ganze gestaltete sich als ein mehrjähriger Prozess. Vier Jahre, doch die haben sich allem Anschein nach gelohnt: 2014 feierte Kettenfett sein Debut. Aber nicht etwa mit einer großen Release-Kampagne und frisiertem Marken-Launch. Das wäre auch nicht in der Sauerländer-Natur der Kettenfett-Gründer. Bodenständig und vor allem regional-authentisch ging der Lakritzlikör beim Schützenfest in Kirchhundem an den Start. Wobei der Schützenverein in Kirchhundem kein kleiner Dorf-Verein ist. Mit über 700 Mitgliedern dürfte das 2014er-Schützenfest schon einen recht zünftigen Rahmen für den Markenlaunch geboten haben.
Zwar kamen in den Anfangsjahren auch Anfragen anderer Großevents, doch da mussten Schauerte und Vente passen. Eine Standgebühr im fünfstelligen Bereich war weit ab von allem Realistischen. Schließlich zahlte Kettenfett noch nicht die Miete der Gründer; alle arbeiteten zeitweise weiterhin in ihren "originalen" Jobs.
Kettenfett als sozialer Klebstoff
Tatsächlich gehört dies der Vergangenheit an: Der Lakritzlikör zahlt, beziehungsweise deckt mittlerweile die Mieten (und auch die Currywurst) und die Tagewerker GmbH (so heißt das Unternehmen hinter Kettenfett) hat neben Schauerte drei weitere Mitarbeiter. Mitarbeit ist ohnehin ein ganz gutes Stichwort: Denn Miteinander wird bei der Tagewerker GmbH ebenso wie im Sauerland großgeschrieben. So ziert das Kettenfett-Logo beispielsweise ein lokales Frauenfußball-Team ebenso wie die eigenen Feuertonnen von einer lokalen Metallfirma. Auf Hot Rods und Konzerten, auf Hoodies und sogar in der Kölner Eishalle zeigt sich die Marke präsent, dabei quasi.
Bedeckt bleibt Schauerte bei den Jahresumsätzen. Auch über die Rezeptur hält sich die Tagewerker GmbH natürlich bedeckt. So viel steht fest: Es ist reichlich Salmiak im Kettenfett, das mit 25 Volumenprozenten Alkohol abgefüllt wird. Hergestellt wird der Likör in einer Lohndestillerie; der Vertrieb läuft über Partner. Und die finden sich verstärkt auch in Norddeutschland; schließlich ist man hier, aufgrund der Nähe zu Skandinavien, auch tendenziell eher mit Lakritz-Likören verbunden.
Ein ehrlicher Teamplayer: Kettenfett als Schmiermittel für zahlreiche Drinks
Künstliche Farb- und Zusatzstoffe schließt Schauerte aus; dafür aber nicht die Möglichkeiten, die Kettenfett bietet. Vom Purgenuss (ob zimmertemperiert oder gut gekühlt) abgesehen, ist der Lakritzlikör aus dem Sauerland vielfältiger, als man zunächst annehmen würde. Hier der "Verbrenner":
1. Ein Longdrink-Glas vorkühlen und anschließend mit Eis befüllen.
2. 5 cl Kettenfett, 2 cl Vodka sowie den Saft einer halben Limette hinzufügen.
3. Mit Ginger Beer oder Ginger Ale auffüllen und mit einem Rosmarinzweig garnieren.
Weiter geht es mit einem "Kettmopolitan":
1. Einen vorgekühlten Tumbler mit Eis befüllen.
2. 4 cl Kettenfett, 12 cl Cranberrysaft sowie den Saft einer halben Limette hinzugeben.
3. Mit Zitronenlimonade auffüllen und mit einer Limettenscheibe garnieren.
Der tiefschwarze Lakritzlikör lässt sich auch als Zutat für eine Abwandlung des White Russians einsetzen; oder aber zusammen mit Vodka und Kirschsaft für alle Liebhaber fruchtiger Drinks. Und falls sich einer fragt: Ja, Kettenfett und Eierlikör passen ebenfalls zusammen.
Der Lakritzlikör Kettenfett auf einen Blick:
- 2010: Beginn der Produktentwicklung
- 2014: Marken-Launch beim Schützenfest in Kirchhundem
- Gründer: Matthes Schauerte, Benjamin Jürgens und Jens Peter Vente
- unter dem Dach der Tagewerker GmbH (Sitz in Köln)
- 25 Volumenprozente Alkohol; echtes Salmiak; keine Farbstoffe
- vor dem Gebrauch gut schütteln!