Octomore 15.1 Ochdamh-mòr Islay Single Malt 59,1% 0.70

"Mission Impossible" gibt es für Adam Hannett und sein Team im Prinzip nicht. Denn seit 2008 beweisen die Verantwortlichen in der Bruichladdich Destillery, dass sie mit den Octomore-Abfüllungen die Grenzen des scheinbar Unmöglichen immer weiter nach hinten verschieben. Da passt der Beiname "The impossible equation" ("die unmögliche Gleichung") ganz trefflich für die 15er-Serie des markant getorften Islay-Whiskys.

Wie bei jeder der seit 2008 jährlich erscheinenden Octomore-Serie bildet die erste Abfüllung, der Octomore 15.1, die Basis des Trios. Der Octomore 15.1 stellt sozusagen das Referenzstück dar, mit dem die beiden anderen Abfüllungen verglichen werden können. Selbstverständlich steht der Islay-Dram auch als Solist bestens da. Dabei müsste er ja eigentlich zu eindimensional sein, wie Bruichladdich Head Distiller Adam Harnnett Theorie gegen Praxis stellt. Denn mit fünf Jahren Fassreifung sind die 15er-Octomore-Abfüllungen von verhältnismäßig jungem Alter.

Ausgangsstoff für den "unmöglichen" Single Malt ist Concerto-Gerste vom schottischen Festland. 108,2 ppm hat das Gerstenmalz sozusagen auf der Uhr, bevor es fermentiert und destilliert wird. Das ist für Octomore noch ein recht bescheidener Phenolgehalt; es geht auch fast dreimal so stark, wie der Octomore 15.3 beweist. Der New Make Spirit für den Octomore 15.1 wandert anschließend in first-fill-Bourbonfässer und recharred ex-Bourbonfässer. Nach fünf Jahren hat der Whisky die gewünschte Menge an Aromen aus dem Holz gezogen und ist bereit für die Abfüllung. Nicht ganz in Fassstärke, dafür aber mit stattlichen 59,1 Volumenprozenten Alkohol. Selbstverständlich kommen für diese außergewöhnlichen Drams weder Kältefiltration noch eine farbliche Unterstützung abseits der Holzfässer zum Einsatz.

Die Bourbonfass-Reifung präsentiert sich beim Nosing des Octomore 15.1 in Form von Karamell und Vanille. Die Süße vom Malz und ein erster Schwung Torfrauch sind ebenfalls mit von der Partie. Dichter Torfrauch umhüllt auch den Gaumen, lässt dabei aber immer genug Platz für die fruchtigen Aromen wie Mango, Banane und Aprikose. Zum Ende bekommt der Rauch noch eine erdige Note, bevor Vanille und Holz zusammen mit einem Schwung maritimer Noten das Finish des Octomore 15.1 einläuten.