Castilla-Léon
Die Region Kastilien und León ist eine von insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens und hat ihren Regierungssitz in Valladolid. Historisch gesehen bildet Kastilien und León das Kernland Spanien, denn von hier ging einst die Reconquista aus, die Wiedervereinigung Spaniens unter christlicher Herrschaft, die zum Ende des 15. Jahrhunderts abgeschlossen wurde. Die Region im Nordwesten Spaniens ist in neun Provinzen unterteilt und bietet verschiedene D. O.-Zonen, wie beispielsweise Cigales, Ribera del Duero, Rueda und Toro. Die neu hinzugekommene Zone D. O. Bierzo liegt räumlich getrennt von den zuvor genannten Zonen, sodass die dort erzeugten Weine an Weine aus dem benachbarten Galicien erinnern. Aus Bierzo stammt beispielsweise der Mencía, ein hocharomatischer und fruchtbetonter Rotwein aus der gleichnamigen autochthonen Rebsorte. Östlich von Castilla-León befindet sich die Region La Rioja.
Ein geografisches Merkmal der Region Kastilien und León ist die Nordmeseta, ein von Gebirgen eingeschlossenes Plateau, das sich auf einer Höhe bis zu 1.000 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Dort hindurch schlängelt sich der Duero, der drittlängste Fluss der iberischen Halbinsel, der in Portugal als Douro weiterfließt und schließlich bei Porto in den Atlantik mündet. Der Duero übt einen zentralen Einfluss auf die klimatischen Bedingungen der Weinbauregion Castilla-León aus. Die Region zeichnet sich insgesamt durch ein kontinentales Klima mit relativ kalten Wintern und heißen trockenen Sommern aus. Der Duero wirkt mildernd und begünstigt den Weinbau. Entsprechend konzentrieren sich die D. O.-Zonen entlang des Duero.