Valencia
Die Weinbauregion Valencia befindet sich im Südosten Spaniens, bildet dort eine eigenständige Denominación de Origen (DO) und unterteilt sich in zwei Zonen, die deutlich getrennt voneinander liegen. Diese Gebiete lassen sich wiederum in vier Untergebiete gliedern: Valentino im Nordwesten ist das größte Gebiet, westlich davon liegt Alto Turia, Moscatel befindet sich westlich der Stadt Valencia und schließlich, in einiger Entfernung zu den drei anderen Gebieten, Clariano im Süden.
Der Weinbau kann in Valencia auf eine jahrhundertealte Tradition verweisen, die sich anhand römischer Aufzeichnungen eindrucksvoll belegen lässt. Archäologen haben die Überreste von Trauben sogar in Gräbern aus der Jungsteinzeit gefunden. Valencia zeichnet sich durch ein kontinentales Klima mit deutlichen Einflüssen durch das Mittelmeer aus, je stärker sich die Lagen der Küste nähern. Die Winter sind in der Regel kalt, die Sommer können Spitzentemperaturen von über 40 Grad mit sich bringen, wobei besonders die markanten Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperaturen auffallen. Aufgrund der herrschenden Trockenheit setzen viele Winzer auf Tröpfchenbewässerung. Die Böden in dieser Region stammen aus dem Miozän und dem Quartär und weisen je nach Höhenlage unterschiedliche Anteile von Kies, Sand und Kalk auf. Weil die Möglichkeiten zur Speicherung von Wasser gering sind, graben die Rebstöcke ihre Wurzeln tief in den Boden. Gängig ist eine niedrige buschartige Anpflanzung der Rebstöcke in einem Abstand von 2,5 Metern, um sie vor der herrschenden Sommerhitze zu schützen.
In der Weinbauregion Valencia werden verschiedene Rebsorten kultiviert, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf der weißen Rebsorte Merseguera liegt. Eine Spezialität ist der Likörwein Mistela. Ferner ist Valencia ein Standort für den spanischen Schaumwein Cava, wenngleich über 90% aus dem nördlich gelegenen Katalonien stammen.