Whistlepig

Die Renaissance des Rye Whiskey: Was als Destillat in Vergessenheit geriet, wurde von den Machern bei WhistlePig zurück auf die Bildfläche geholt. Wobei es für das Start-up 2007 erst einmal nicht so einfach war, ausreichend Rye-Whiskey heranzukriegen und die Anfangsjahre bestimmt waren, durch eine US-amerikanische-kanadische Kooperation. Warum auch nicht an einem Strang ziehen - denn mit festgefahrenen Konventionen hat das junge Team auf der Whistlepig-Farm nicht viel am Hut. Stattdessen haben sie viel übrig für gute Qualität und sammeln mit den Whistlepig Abfüllungen regelmäßig Edelmetall.

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Produkte

  1. Whistlepig 10 Years Small Batch Rye 50% 0.70
    Whistlepig 10 Years Small Batch Rye 50% 0.70
    0,7 l 50 % Vol.
    prämierter Rye Whiskey
    dominante Würze
    sehr hoher Roggenanteil
    71,98 €
    Inkl. 19% Steuern , exkl. Versandkosten
    102,83 € / 1 l
  2. Whistlepig 12 Years Old World Rye 43% 0.70
    Whistlepig 12 Years Old World Rye 43% 0.70
    0,7 l 43 % Vol.
    hochwertiger Rye Whiskey
    drei verschiedene Finishes
    fruchtig und süß mit Würze
    106,49 €
    Inkl. 19% Steuern , exkl. Versandkosten
    152,13 € / 1 l
  3. Whistlepig 15 Years Estate Oak Rye 46% 0.70
    Whistlepig 15 Years Estate Oak Rye 46% 0.70
    0,7 l 46 % Vol.
    Premium Rye Whiskey
    gereift in besonderen Eichenfässern
    vielschichtig und ausdrucksvoll
    197,49 €
    Inkl. 19% Steuern , exkl. Versandkosten
    282,13 € / 1 l
  4. Whistlepig The Boss Hog VIII 52,4% 0.70
    Whistlepig The Boss Hog VIII 52,4% 0.70
    0,7 l 52,4 % Vol.
    hochwertiger Rye-Whiskey mit Doppelfass-Reifung
    fast 18 Jahre lang gereift
    Aroma: Zitrus, Gewürze (Zimt, Chili, Muskat), Frucht, Vanille
    639,98 €
    Inkl. 19% Steuern , exkl. Versandkosten
    914,26 € / 1 l

Whistlepig Whiskey: aus der meisterlichen Federführung von Dave Pickerell


Es gibt eine Größe in den USA, die wohl die gesamte Whiskeybranche kennt: Dave Pickerell. Der US-Whiskeymarkt hat dem 2018 verstorbenen Chemiker einiges zu verdanken, darunter Markers Mark. Und auch beim Start des Whistlepig Whiskeys hat sich Pickerell eingebracht; war unter anderem für die Aufstellung der Produktionslinie verantwortlich.
Ebenfalls von Anfang an dabei war Raj Bhakta, gelistet als Mitbegründer von Whistlepig und einstigem CEO des Spirituosenunternehmens. Die Zusammenarbeit zwischen Bhakta und dem restlichen Team in der Brennerei endete jedoch 2018 mit einem recht bitteren Beigeschmack.
Wie dem auch sei: 2007 ging Whistlepig dank Bhatka an den Start, verfügte jedoch zu dem Zeitpunkt über keine eigene Brennerei. Vielmehr war es Jeff Kozak, der seinerzeit als Getreideeinkäufer und späterer Whiskey-Distributor bei Diageo arbeitete. Bhatka und Co. kauften in den Anfangsjahren kanadischen Roggen-Whiskey, den sie in Vermont blendeten und abfüllten. Und anscheinend brauchte dieses recht junge und kleine Unternehmen sehr viel Whiskey; was Kozak neugierig machte. Als dann auch noch das Angebot kam, vom Giganten Diageo zu dem kleinen Unternehmen bei Whistlepig zu wechseln, stand Kozaks Entschluss fest. Noch immer leitet er als CEO die Geschicke in Vermont.

Schwein gehabt: Die Whistlepig Farm mit allem drum-und-dran


Während der Ankauf kanadischen Rye-Whiskey anläuft und die Marke etabliert ist, herrscht im beschaulichen Shoreham im US-Bundesstaat Vermont tüchtiges Treiben. Hier haben die Macher das geeignete Areal gefunden, um die eigene Destillerie ins Leben zu rufen. Auf einem rund 200 Hektar großen Anwesen wurde ein mehr als 100 Jahre alter Stall in eine moderne Brennerei umgestaltet. Tiere lebten zu derzeit noch auf der Farm; darunter auch Schweine. Das tun sie immer noch, wenn auch in veränderter Besatzung (auch Schweine leben nicht ewig).
Die Schweine mal am Rande, ist die Whistlepig Distillery von einem kleinen Start-up mit kaum mehr als einem Dutzend Mitarbeiter zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Region geworden. Auf den Brennerei-eigenen Feldern wachsen Roggen, Weizen, Gerste und Mais; wobei Roggen logischerweise die Vormachtstellung einnimmt. Whistlepig kann jedoch nicht nur aus seinem eigenen Roggen produzieren und ist entsprechend auch auf Zulieferungen aus dem Umland angewiesen. Doch mit Jeff Kozak, der einst Getreide an verschiedene namhafte Brennereien verkaufte, dürfte die Getreide-Versorgung kein Problem darstellen.
Unproblematisch ist auch die Herangehensweise des dynamischen Teams in der Destillerie. Denn hier scheut man sich vor Experimenten, allen voran was das Fassmanagement angeht. Während Bourbon und US-Whiskey meist im klassischen Virgin-Oak-Fass reift, toben sich Chief Blenderin Meghan Ireland und ihr Team aus, wenn es um die Reifung in unterschiedlichen Fässern geht. Meghan Ireland zieht da auch keinen Schlussstrich und packt Whisky in jedes Fass; zumindest einmal, wie sie einst in einem Interview augenzwinkernd anmerkte.

Ein wenig rebellisch: Whiskeyproduktion etwas abseits der üblichen Konventionen


Wobei natürlich auch jungfräuliche Fässer bei Whistlepig zum Einsatz kommen. Dann dürfen es nach Möglichkeit aber bitte Fässer sein, die idealerweise aus den Eichen auf dem Anwesen rund um die Brennerei geküftert werden. Sollte sich kein geeigneter Baum finden, so wird der Umkreis auf rund 100 Kilometer erweitert. Denn ein bisschen schwebt eine Art Dreifaltigkeit über der Destillerie: das eigene Korn, das eigene Wasser und die heimischen Eichen. Als Grundstock völlig ausreichend, um mit entsprechendem Know-How erfolgreich Whiskey herzustellen.
Erfolgreich ist dabei nicht irgendein geflügeltes Wort; es ist bei Whistlepig Realität. 2017 gab es für den Whistlepig Boss Hog IV die Auszeichnung "Best in Show" in San Francisco und für den 12-Jährigen die Doppelgoldmedaille; der sechsjährige Whistlepig Piggyback staubte Doppelgold in San Francisco 2020 ab und wurde vom Wine Enthusiast mit 93 Punkten ausgezeichnet. Der zehnjährige Rye-Whisky erhielt vom WE sogar 96 Punkte - viel Spielraum zum Verbessern bleibt da gar nicht mehr.
Dabei spielen die Macher gerne herum in der Whistlepig Distillery. Nehmen wir stellvertretend dafür einmal das Projekt Whistlepig Smokestock Whiskey. Bei dieser limitierten Edition wird der Whisky nach der Reifung im Char 3-Fass noch einmal geräuchert. Und zwar über Apfelholz, was ein gern genommenes Holz für das Fleischräuchern in den USA ist. Nicht weniger unkonventionell ist der Roadstock Rye von Whistlepig. Einen Teil ihrer Reifezeit verbrachten die Fässer tatsächlich "on the road"; also bei einem Roadtrip. Ein eigens designter LKW wurde mit Whistlepig-Fässern (sowohl Ex-Bourbon als auch Ex-Bordeaux-Casks) vollbeladen und machte sich auf von Vermont nach Kalifornien und zurück. Und das wird sicherlich nicht das letzte Projekt der kreativen Brennerei im US-undesstaat Vermont sein.

Whistlepig in der Zusammenfassung:


  • gegründet 2007; erster Whiskey-Launch 2020

  • anfangs wurde kanadischer Rye-Whisky unter dem Lable Whistlepig vertrieben

  • während der ersten Jahre: Bau, bzw. Umbau eines alten Landwirtschaftsanwesen in eine moderne Brennerei

  • Finishes in verschiedenen Fässern (Weiß-/Rotwein, Sherry, Madeira, Port, japanische Pflaumendestillate, Calvados, griechischer Feigenlikör)

  • relativ alte Whiskeys: 6-Jährige (die Jüngsten) bis hin zu 21-Jährigen

  • destilliert auf kupfernen Pott Stills

  • zahlreiche Auszeichnungen